Schulnetzwerk "Pilgrim" will spirituelle Dimension stärken
Das Schulnetzwerk "Pilgrim" will im neuen Schuljahr sein Alleinstellungsmerkmal der "spirituellen Dimension der Bildung" besonders hervorheben. Man sei das einzige Schulkonzept, das bei der Bildung von Nachhaltigkeit auf die "religiös-ethisch-philosophische Dimension" besonderen Wert lege, erläuterte der Initiator des Netzwerkes, Johann Hisch, in einer Aussendung vom Dienstag. Alle Konfessionen und Religionen der Mitarbeiter der bereits 262 "Pilgrim-Schulen" seien darin eingebunden, hieß es.
Verbunden damit führte das "Pilgrim"-Netzwerk auch die neue Handlungsebene "Re-future" - übersetzt "Zukunft neu gewinnen" - ein: Im Sinne der von einigen Religionsgemeinschaften gestarteten Allianz "Religions for future" verfolgt das Schulnetzwerk das Motto "Bewusst leben - Zukunft geben". Man wolle "in der Welt Transzendenz erfahren und daraus handeln", erklärte Hisch, denn:
Wir alle sind Pilger hier auf Erden und tragen Verantwortung für unsere Mitmenschen, alle Lebewesen, die Natur - und dies vor allem für nächste Generationen.
Zum Tragen kommt diese Profilschärfung bereits am Mittwoch, wenn beim jährlichen Startworkshop für Pilgrim-Anwärter bzw. -Interessente im Wiener Don-Bosco-Haus Umweltbundesamt-Experte Klaus Radunsky, der lange Österreichs oberster Vertreter bei den UN-Klimakonferenzen war, über "Der Klimawandel geschieht jetzt! Haben Weltklimakonferenzen Auswirkungen?" referieren wird. Am 3. Oktober ist die Initiative Mitveranstalterin eines Umweltjugend-Vernetzungstreffens im Jugendhaus Göttweig, bei der es u.a. um die Papst-Enzyklika "Laudato si" gehen wird.
Schulen mit spirituell-ökologischem Konzept
"Pilgrim" ist ein Zertifikat für Schulen, die sich damit zu jährlich mindestens einer fächerübergreifenden Aktion - in Summe waren es bisher an die 1.500 dokumentierte Projekte - für eine bessere und gerechtere Zukunft aller Menschen verpflichten. Das für alle Religionen offene spirituell-ökologische Konzept zielt zudem auf Nachhaltigkeits-Bildung in allen Unterrichtsfächern in den Lehrplänen vor. Der Religionsunterricht und insbesondere auch der interreligiöse Dialog spielen dabei naturgemäß eine zentrale Rolle.
An dem 2002 in Österreich gestarteten Projekt beteiligen sich mittlerweile auch Schulen in Polen, Ungarn, Ukraine und Peru, wobei 81 Prozent davon öffentliche und nur 19 Prozent Schulen in privater - meist konfessioneller - Trägerschaft sind. Für seine Konzeptgestaltung kooperiert "Pilgrim" mit der KPH Wien/Krems sowie der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik. (Infos: www.pilgrim.at)
Quelle: kathpress