Abt hofft auf mehr Nachwuchs
Eine lebendige Ordensgemeinschaft und mehr junge Ordensbrüder wünscht sich Abt Georg Wilfinger für das Stift Melk, wie er in der Sendung "Nahaufnahme" auf "Radio Niederösterreich" am Sonntag sagte. Anlass der Sendung war der 70. Geburtstag des Abtes. Freilich: "Ich fühle mich nicht wie ein 70-Jähriger, man ist so alt wie man sich fühlt", so Wilfinger wörtlich.
Georg Wilfinger wurde am 6. Oktober 1949 in Immendorf (Bezirk Hollabrunn) geboren, studierte in Salzburg Theologie und wurde im Mai 1975 zum Priester geweiht. Er war 30 Jahre lang - bis 2005 - Professor für Religion am Stiftsgymnasium Melk. 2001 folgte er als Abt auf Burkhard Ellegast und wurde dieser Tage nach 2013 zum zweiten Mal wiedergewählt.
Wenn die menschliche Basis stimmt, dann seien die Kinder und Jugendlichen auch für Glaubensthemen offen, so die Erfahrung des Abtes, der aus der Begegnung mit den Schülerinnen und Schüler des Stiftsgymnasiums immer sehr viele Kraft schöpfte und dies auch immer noch tut, wie er sagte. Die Jugend dürfe von kirchlicher Seite auf keinen Fall negativ oder resignativ betrachtet werden, so Wilfinger.
Sein "Herzensprojekt" seien jene rumänischen Straßenkinder und sozial benachteiligte Jugendliche, die das Stift mit dem Verein "Auro Danubia" unterstützt. Im kleinen Ort Saniob haben in zwei Häusern ca. 40 Kinder und Jugendliche ein Zuhause gefunden. Die Kinder, die im Sozialzentrum leben, stammen meist aus zerrütteten Familien, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit und Armut sind vorherrschend, Aussicht auf ein besseres Leben gibt es zumeist nicht. Medizinische Betreuung und Schulbesuch sind für die meisten Kinder auch ein Fremdwort, bevor sie in das Sozialprojekt aufgenommen werden. Ausgebildete Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Psychologen kümmenr sich um die Kinder und auch der Abt persönlich sieht jeden Monat vor Ort nach dem Rechten sieht und sucht den Kontakt zu seinen Schützlingen.
Rund 30 Mitglieder zählt die Ordensgemeinschaft von Stift Melk, etwa die Hälfte davon lebt im Kloster, die andere in den Pfarren, die vom Stift betreut werden. Viele dieser Pfarren befinden sich - aus historischen Gründen - weit entfernt von Melk. Die Mönche haben insgesamt 23 Pfarren zu betreuen. Auch der Abt selbst ist für die Pfarre Großriedenthal bei Tulln mit zuständig. Was ihn besonders freut: "Die Gemeinde ist sehr lebendig und die Menschen werden immer selbstständiger und übernehmen mehr Verantwortung in der Kirche." Er selbst sei ein bis zwei Mal im Monat vor Ort.
Bereits als 18-Jähriger traf Wilfinger die Entscheidung, ins Kloster einzutreten.
Der Grund war erstmals, Priester zu werden. Wenn ich schon auf Familie verzichten muss, was ich auch gerne gehabt hätte, habe ich mich entschlossen, in diese Gemeinschaft einzutreten, das war eine offene, gute Gemeinschaft, das hat mir gefallen.
Aus seiner Sicht wären freilich der Priesterberuf und ein Familienleben sehr wohl miteinander vereinbar, so Wilfinger weiter.
Von Papst Franziskus zeigte sich der Papst höchst angetan. Er setzte etwa mit Themen wir Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung immer die richtigen Akzente und besteche durch seinen persönlichen und einfachen Stil in jeder Beziehung.
Quelle: kathpress