Altkatholiken in Österreich setzen Schritt Richtung Ehe für alle
Die Altkatholische Kirche Österreichs hat bei ihrer Ordentlichen Synode am Wochenende einen "ersten Schritt" in Richtung Ehe für alle gesetzt. Es wurde unter anderem beschlossen, "zukünftig Ehesegnungen UND Partner*innenschaftssegnungen als 'Segnung Lebensbund' in die Kirchenbücher einzutragen", heißt es auf der Website der Altkatholiken. Dies geschehe "im Wissen, dass beide Lebensformen gleichwertig sind". Segnungen von hetero- und homosexuellen Paaren sollen künftig in den Kirchenbüchern in dieselbe Rubrik eingetragen werden.
Schon seit 23 Jahren werden Partnerschaften von homosexuellen Paaren in der Altkatholischen Kirche in Österreich gesegnet, in den Kirchenbüchern wurde dies bisher in der Rubrik "Partnerschaftssegnung" vermerkt. Mit Zweidrittelmehrheit beschloss die Synode nun die Zusammenführung mit der bisher heterosexuellen Paaren vorbehaltenen Rubrik "Ehesegnung" in eine gemeinsame unter dem Titel "Lebensbund", teilte der altkatholische Bischof Heinz Lederleitner dem ORF mit.
Eine Öffnung der Altkatholiken für die Ehe für alle ist damit aber noch nicht vollzogen. Entscheidend sei dafür nämlich die Frage, ob die Ehe auch für homosexuelle Paare als Sakrament gesehen werden könne, erklärte Lederleitner. Das sei eine theologische Frage, die wiederum nur im Verbund mit der Kirchenfamilie der Utrechter Union entschieden werden könne. Was aber noch fünf bis zehn Jahre dauern könnte, denn dort seien "die Kirchen zum Teil mit unterschiedlicher Geschwindigkeit unterwegs, es gibt auch skeptische".
Auslöser für die jetzige Behandlung des Themas "Ehe für alle" in der altkatholischen Kirche in Österreich ist die Tatsache, dass seit heuer am Standesamt die Ehe auch für homosexuelle Paare möglich ist.
Quelle: kathpress