Katholische Jungschar fordert reflektierten Umgang mit Halloween
Vor einem unreflektierten Umgang mit Halloween warnt die Katholische Jungschar Österreich (KJS). Den "permanenten Konsumsturm, dem Kinder ausgeliefert sind", lehne man klar ab, erklärte KJS-Bundesvorsitzende Barbara Grüner in einer Aussendung der Kinderorganisation am Mittwoch. So verlockend Süßigkeiten, Verkleidung und Deko auch seien, dennoch solle der Umgang mit Konsumbedürfnissen überlegt sein. "Im Vordergrund sollte das gemeinsame Feiern, nicht allein der Konsum stehen", empfahl die Bundesvorsitzende.
Der eigentliche Feiertag sei am Wochenende das Hochfest Allerheiligen, bei dem das Gedenken an alle Heiligen und Märtyrer im Vordergrund stehe, betonte die Katholische Jungschar. In der gegenwärtigen Alltagspraxis hätten sich aber eher das Totengedenken und der Friedhofsbesuch etabliert. Für Eltern komme im Zuge dessen die Frage auf, inwieweit Kinder mit den Themen Sterben, Tod und Trauer konfrontiert werden sollten, meinte Grüner.
Ratsam sei es, mit den Kindern auf den Friedhof zu gehen, Kerzen anzuzünden, Geschichten über Verstorbene zu erzählen, Zeit miteinander zu verbringen und kindergerechte Gottesdienste zu besuchen, so die KJS-Bundesvorsitzende. Heiligenlegenden und das Erinnern an bereits verstorbene Angehörige seien eine Hilfe dabei, "über uns selbst und unser Handeln ins Nachdenken zu kommen".
Auch in der eigenen kinderpastoralen Arbeit lege man bei der Katholischen Jungschar großen Wert auf einen authentischen, offenen Zugang zu diesem Themenkomplex, betonte Grüner. "Kinder haben ein Recht auf altersgerechte Auseinandersetzung. Auch wenn es für die Erwachsenen unangenehm oder auch schmerzhaft ist, Kinder wollen über das Thema Tod sprechen." Anzustreben sei ein "unverkrampfter Umgang mit Erinnern, Gedenken, Werden und Vergehen", so Grüner.
Als Halloween-Alternative im kirchlichen Bereich hat sich in den vergangenen Jahren österreichweit die Aktion "Nacht der 1.000 Lichter" durchgesetzt. Ursprünglich initiiert von der Katholischen Jugend Tirol, wird dabei der 31. Oktober in vielen Pfarren als besinnliche Einstimmung auf Allerheiligen begangen. Die meditative Stimmung kerzenerleuchteter Kirchenräume mit Anregungen bei eigens gestalteten Stationen hilft dabei, junge und ältere Interessierte je nach ihren Bedürfnissen ruhig werden, nachdenken oder beten zu lassen.
Die Nacht nimmt darauf Bezug, dass an Allerheiligen nicht nur der bekannten Heiligen sondern auch der "Alltags-Heiligen" gedacht werde, also jener, die im Verborgenen Gutes tun und so die Welt heller machen, heißt es auf Begleitwebsite www.nachtder1000lichter.at. In jedem Menschen finde sich "das Heilige, auch wenn dieses oft unerkannt oder unbeachtet bleibt", so die Organisatoren der Aktion.
Quelle: kathpress