Gewalt in Beziehungen vorbeugen
Trennung, Scheidung oder Verlust der Partnerin: Die Tatmotive von Beziehungsdramen sind komplex. Die Katholische Männerbewegung (KMB) der Diözese Linz will präventive Maßnahmen stärken, um Gewalttaten in Beziehungen vorzubeugen, heißt es in einer aktuellen Aussendung der Organisation zum "Internationalen Tag des Mannes", der am 19. November zum bisher 20. Mal stattfindet. Die KMB wendet sich darin auch an die sich anbahnende türkis-grüne Regierung.
"Wir erwarten, dass im zukünftigen Regierungsprogramm das aktuelle Gewaltgesetz um Maßnahmen erweitert wird, die Männern eine förderliche Auseinandersetzung mit ihrem Gewalthandeln und Lösungsstrategien zur Vermeidung von Gewalt anbieten", fordert KMB-Obmann Bernhard Steiner. Eine Verschärfung von Strafmaßnahmen, wie in der Nationalrats-Novelle von September 2019 beschlossen, werde als nicht förderlich betrachtet.
"Selbstverständlich ist die KMB gegen jegliche Form von Gewalt in Beziehung und Erziehung. Gewalttätig gewordene Männer gilt es aber nicht nur von ihrer Tat her zu betrachten, sondern auch in ihrer Verletzlichkeit und Verwundbarkeit", gibt Steiner zu bedenken. Psychologische Beratungen, Begleitungen und die Förderung präventiver Maßnahmen seien hilfreiche Elemente zur Gewaltprävention. Betroffene Männer bräuchten Möglichkeiten der Auseinandersetzung "mit ihrem Bild von Männlichkeit und im Besonderen mit ihrem Umgang mit ihren 'schwierigen' Gefühlen" - wie etwa Wut, Angst, Ohnmacht und Schuldgefühle.
Ein derart konzipiertes Angebot der Hilfe im Gespräch hat die KMB Oberösterreich bereits gestartet, insbesondere an von Trennung betroffenen Männern: In Kooperation mit der Plattform "Beziehungleben.at" werden Gesprächsabende im Linzer Eltern-Kind-Zentrum in der Figulystraße 30 veranstaltet, und zwar demnächst am Mittwoch, 20. November 2019 und Mittwoch, 18. Dezember 2019, jeweils von 19 bis 21 Uhr. (Teilnahme kostenlos, um Anmeldung wird gebeten. Kontakt und Informationen unter www.dioezese-linz.at/kmb bzw. www.beziehungleben.at und www.eltern-kind-zentrum.at)
Quelle: kathpress