Seit 70 Jahren gibt es SOS-Kinderdörfer
Seit 70 Jahren errichtet die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer Familienhäuser für Waisen und von der Gesellschaft ausgegrenzte Kinder. Am 2. Dezember 1949 wurde in Imst in Tirol der erste Grundstein für ein solches Haus gelegt, in dem die ersten neun "SOS-Kinder" ein neues Zuhause fanden. Wie "SOS-Kinderdörfer weltweit" am Sonntag mitteilte, leben heute weltweit rund 45.000 Kinder in 572 SOS-Kinderdörfern. Mit Kindergärten, Schulen, Berufsausbildungszentren, Kliniken und Nothilfeprogrammen würden in 137 Ländern insgesamt 1,5 Millionen Heranwachsende auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützt.
Die Initiative dazu geht auf den Vorarlberger Katholiken Hermann Gmeiner (1919-1986) zurück. Der Bergbauernsohn hatte schon früh seine Mutter verloren und studierte nach seinem Kriegseinsatz in Innsbruck Medizin. Dass Kinder ohne intakte Herkunftsfamilie nicht mehr in Heimen, Erziehungsanstalten oder Waisenhäusern aufwachsen sollten, galt damals als eine revolutionäre Idee, zu der Gmeiner durch Erfahrungen in der kirchlichen Jugendarbeit inspiriert worden war.
Nach der erfolgreichen Gründung von "Haus Frieden" stellte er seine Studien zurück, um sich von da an nur noch dem Aufbau von SOS-Kinderdörfern zu widmen. Nach seinem Motto "Redet nicht, tut's was" etablierte der Österreicher ein weltweites Sozialnetzwerk, das heute auch in Katastrophenregionen präsent ist. 1986 erlag der Philanthrop einem Krebsleiden. Begraben wurde Gmeiner auf eigenen Wunsch auf dem Gelände des Kinderdorfes in Imst.
Quelle: kathpress