Ordensoberin fordert humanitäres Bleiberecht für Zaland
"Humanitäres Bleiberecht für Zaland!": Dieser Forderung hat am Dienstag Sr. Franziska Bruckner, die Generaloberin der Schulschwestern vom III. Orden des heiligen Franziskus, erhoben. Die Ordensgemeinschaft in Langenlois habe die Inhaftierung des afghanischen Flüchtlings Ziaulrahman Zaland, um den sich die Langenloiser Schwestern seit Jahren kümmern, mit "Entsetzen" mitverfolgen müssen, teilte sie in einer Aussendung mit. Nicht nur die am Vorabend zum 2. Adventsonntag erfolgte "Verletzung des Privatbereichs der Klausur" sei bedenklich, "sondern das symbolträchtige Schaffen von Fakten im Vorfeld einer längst überfälligen politischen Diskussion über Flüchtlinge in Ausbildungssituationen", kritisierte Bruckner.
Nach Überzeugung der Generaloberin wäre hier im Sinne guter Integration "Vernunft vor Symbolpolitik zu stellen" und humanitäres Bleiberecht zur Anwendung zu bringen. Als Verantwortliche einer Gemeinschaft, die sich nachweislich um Ziaulrahman Zalands Integration gekümmert habe, empfinde sie das Vorgehen der Fremdenpolizei als "Schlag ins Gesicht für jede Anstrengung, sinnvolle Integration zu leisten". Bruckners Appell:
Wir bitten daher alle politischen Verantwortungsträger im Interesse eines Staates, der humanitäre Verantwortung trägt, die geplante Abschiebung von Ziaulrahman Zaland zu stoppen!
Der aus Afghanistan stammende Ziaulrahman Zaland, der wegen eines negativen Asylbescheids in der Nacht auf Sonntag im Klausurbereich der Franziskanerinnen in Langenlois (Bezirk Krems) festgenommen wurde, wurde am Montag um Mitternacht nach Protesten wieder aus der Schubhaft entlassen. Der 22-Jährige dürfe vorerst in Österreich bleiben, müsse sich aber nun regelmäßig bei der Polizei in Langenlois melden, so die Auflage. Er ist seit August 2015 in Langenlois und ist seit 2017 Schüler der Fachschule für Sozialberufe der Franziskanerinnen, die er im Juni 2020 abschließen will. Er wohnt in einem Gästezimmer des Klosters.
Quelle: kathpress