Alle verantwortlich, Weg aus Klimakrise zu finden
Mit der Neuzeit und vor allem dem Aufkommen der Industrialisierung ist die Wechselbeziehung zwischen Welt und Umwelt, Mensch und Schöpfung und auch zwischen Mensch und Mensch zunehmend aus der Balance geraten. Nach den Worten des Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl sind "wir alle heute und jetzt verantwortlich, einen Weg aus der Klimakrise zu finden und unseren Beitrag zum Schutz der Schöpfung zu leisten". Ziel müsse es sein, dass allen Menschen über Generationen hinweg eine positive Lebensführung möglich wird.
Krautwaschl äußerte sich beim Jahresempfang der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Graz, der im Priesterseminar unter dem Motto "Heiße Zeit" dem Klimawandel gewidmet war. Er bedauerte, dass der Bezug des Menschen zur Erde und damit auch sein "Geerdet-Sein" abhanden komme, oft stehe das Bemühen um Profit vor der Sorge um die Schöpfung. Die Folgen sind laut dem Bischof seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts global spürbar:
Verantwortungsloses Handeln scheint die bekannten Umweltkatastrophen herbeigerufen zu haben.
Es gehe aber nicht darum, die Schuld bei anderen zu suchen bzw. sie den älteren Generationen in die Schuhe zu schieben, um sich der eigenen Verantwortung zu entziehen, betonte Krautwaschl. Er forderte dringend zur Besinnung auf das Wesentliche auf:
Der Mensch im Zentrum, aber eingebettet in die Schöpfung, in die Gegenseitigkeit, gebaut auf unser christliches Gottesbild.
Über das sozial, kulturell und religiös Unterscheidende hinaus gelte es "das Gegen-Einander zu beseitigen und dem Miteinander mehr Kraft und Stärke zu verleihen", so der Bischof.
Dadurch können wir nachhaltig wirksam sein und unserer Umwelt- und Schöpfungsverantwortung gegenüber kommenden Generationen gerecht werden.
Die katholische Kirche in der Steiermark habe dazu Maßnahmen wie die Vergabe eines diözesanen Umweltpreises gesetzt, heißt es in den Bericht auf der Website der Diözese Graz-Seckau.
Einen Beitrag leiste auch die Universität Graz, an der seit Jahrzehnten Klimaforschung betrieben werde, informierte deren neuer Rektor Martin Polaschek beim KHG-Empfang. Die Universität müsse freilich über die Forschung hinaus den Menschen konkrete Hinweise geben, wie sie dem Klimawandel in ihrem Umfeld begegnen können. Auch Polaschek verwies auf ökologische Maßnahmen wie E-Fahrzeuge am Uni-Campus, begrünte Dächer und naturbelassene Wiesenflächen.
Quelle: kathpress