Feldkircher Bischof formuliert "Lebensprogramm" für die Kirche
Als Kirche sind wir unterwegs auf dem Weg zu Gott, an der Seite der Armen, mit jungen Menschen, für die Schöpfung.
Diesen Satz hat der Feldkircher Bischof Benno Elbs in seiner Silvesterpredigt als "Lebensprogramm" für Kirche und Gläubige hervorgehoben. Die vier darin enthaltenen Prioritäten seien "der Resonanzraum, in dem der Schrei der Armen nach Gerechtigkeit, der Schrei der Jugend nach Zukunft und der Schrei einer bedrängten Schöpfung nachhallen", sagte Elbs beim Jahresschlussgottesdienst im Feldkircher Dom.
Für die Kirche gehe es zuallererst darum, "die Gottesfrage wachzuhalten inmitten einer Gesellschaft, die in religiöser Hinsicht unmusikalisch geworden zu sein scheint", so der Bischof. Anderen "den Weg zu Gott bahnen" bedeute dabei zunächst, sich selber mit dem Wort Gottes zu beschäftigen, denn:
Nur, wer selber die Freude des Evangeliums im Herzen trägt, kann das Feuer des Glaubens in anderen entfachen.
Im Umgang mit den Armen wiederum sieht Elbs einen "Reality-Check für unseren Glauben". Es sei eine Folge von Weihnachten, "dass wir die Menschwerdung Gottes nachahmen, indem wir uns selber engagieren für Friede, Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich", betonte der Bischof:
Das tun wir nicht nur für, sondern zusammen mit den ausgeschlossenen und an den Rand gedrängten Menschen. Nicht nur in der Schrift oder in den Sakramenten, auch in den Armen begegnet uns Gott.
Drittens müsse sich die Kirche um die Anliegen der Jugend kümmern, deren Leben "ein großer Lernort für uns als Kirche" ist, wie der Bischof sagte. Es gelte sie "bei der Gestaltung einer hoffnungsvollen Zukunft begleiten". Um in den Augen der jungen Menschen glaubwürdig zu sein, müssen die Kirche zunächst einfach zuhören, so Elbs. Junge Menschen gingen in der digitalen Kultur voran, seien Protagonisten im Auftreten gegen soziale Ungerechtigkeit und nicht zuletzt Vorreiter und ständige Mahner in Sachen Klimaschutz, sagte der Bischof:
In alldem brauchen Jugendliche auch Unterstützung, Ermutigung und Bestärkung - auch von der Kirche.
"In der ersten Reihe stehen" müssten Christen zudem beim Umweltschutz und der Bewahrung der Schöpfung, betonte Elbs zum vierten der Prinzipien. "Was wir brauchen, ist nichts weniger als eine ökologische Umkehr", sagte der Bischof:
Helfen wir alle gemeinsam mit, dass die Zukunft unseres Planten und von Gottes Schöpfung zu einer Welt führt, in der alle Menschen gut und gerne leben können: miteinander und im Einklang mit der Natur.
Quelle: kathpress