Erzdiözese Salzburg feiert Tag der Partnerdiözesen
Weltkirchliche Verbundenheit steht traditionell im Zentrum der Dreikönigsfeiern in der Erzdiözese Salzburg, die am 6. Jänner den Tag der Partnerdiözesen begeht. Das "Aneinander denken und Füreinander beten" zeichne diesen Tag aus, betonte Erzbischof Franz Lackner im Salzburger Dom. In seiner Predigt und der anschließenden Begegnung im Bischofshaus stellte Lackner vor allem die Zusammenarbeit ins Zentrum: "Wir sind nicht alleine. Die großen Fragen können nicht von einem Ort oder einem Kontinent aus gelöst werden. Wir müssen zusammenarbeiten." Ehrengast des Festgottesdienstes war der neue Bischof aus Bokungu-Ikela (DR Kongo). Seit mehr als 50 Jahren ist die Erzdiözese mit Daegu in Südkorea, Bokungu-Ikela in der Demokratischen Republik Kongo und San Ignacio de Velasco in Bolivien verbunden.
In seiner Predigt unterstrich Erzbischof Lackner, dass "wir gerade von unseren Partnerdiözesen sehr viel lernen können." Man könne und müsse nicht alles "alleine schaffen", man brauche Gemeinschaft. Des Weiteren betonte der Erzbischof die Notwendigkeit von Gerechtigkeit und mahnte: "Wir dürfen nicht in ein ausbeuterisches System fallen." Dazu brauche es aber auch Ideale. Lackner dazu am Tag der Epiphanie: "Wo sind die Sterne denen wir heute folgen können?"
Der Erzbischof dankte beim Festgottesdienst auch den Kindern und Jugendlichen, ihren vielen Begleiterinnen und Begleitern sowie der Katholischen Jungschar, der Trägerorganisation der Dreikönigsaktion.
50 Jahre offene Fenster in die Weltkirche
Seit mehr als 50 Jahren pflegt die Erzdiözese Salzburg Partnerschaften mit drei Diözesen auf drei Kontinenten, in Asien in Südkorea, in Südamerika in Bolivien und in Afrika in der Demokratischen Republik Kongo. Die Initialzündung dazu erfolgte bei der Diözesansynode 1968, bei der auf ortskirchlicher Ebene die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils umgesetzt werden sollten. Ziel war es den frischen Wind für die Ortskirche von Salzburg konkret und fruchtbar zu machen. In Salzburg fand damals die erste Diözesansynode im deutschsprachigen Raum nach dem Konzil statt.
Seither gab es vielfältige Anknüpfungspunkte, vor allem zwischen den Jugendbegegnungen in Salzburg und Daegu oder Brückenschläge in den Bereichen Musik und Schule mit San Ignacio. Seit einigen Jahren studieren zudem Priester aus Südkorea und der Demokratischen Republik Kongo in Salzburg.
Die Demokratische Republik Kongo war am "Tag der Partnerdiözesen" mit Bischof Toussaint Iluku Bolumbu vertreten. Der Herz-Jesu-Missionar ist seit Juli 2019 Bischof der kongolesischen Partnerdiözese. Bolumbu bedankte sich für die Freundschaft zwischen den Diözesen: "Bokungu-Ikela ist noch eine recht junge Kirche, wir brauchen Hilfe von älteren Kirchen, die mehr Erfahrung haben."
Der neue "Partnerbischof" berichtete auch von der schwierigen Situation in der Zentralafrikanischen Republik: "Der Kongo ist riesengroß mit vielen Möglichkeiten, aber wir sind ein sehr armes Land." Die Kirche sei eine wichtige Kraft, da sich der Staat völlig aus dem sozialen Bereich zurückgezogen hobe. "Alleine die katholische und evangelische Kirche kümmern sich noch um soziale Belange."
Die Diözese Bokungu-Ikela ist flächenmäßig halb so groß wie Österreich, 30 Prozent der Menschen sind katholisch und nur 26 Priester stehen für die insgesamt zwölf Pfarren zur Verfügung. Der Bischof machte neben pastoralen Herausforderungen Bildung als Schwerpunkt aus: "Die Schulen sind voll, nur die Ausstattung sehr schlecht. Teilweise müssen die Kinder beim Lernen auf dem Boden sitzen."
Quelle: kathpress