Bischof Glettler besucht SOS-Kinderdorf
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hat das SOS-Kinderdorf in Imst besucht, wie SOS-Kinderdorf am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte. Sich für junge Menschen in Not und Familien in besonders belastenden Situationen zu engagieren, sie zu entlasten und gut zu unterstützen sei eine inhaltliche Klammer, die Kirche und SOS-Kinderdorf verbindet, hieß es in der Aussendung.
Die Einrichtung in Imst war vor 70 Jahren das erste SOS-Kinderdorf weltweit.
Vor 70 Jahren haben Hermann Gmeiner und sein Team mit SOS-Kinderdorf einen sozial innovativen Schub ausgelöst, von der Gesellschaft unerwünschte Kinder nicht nur anonym zu verwahren und wegzusperren, sondern ihnen das Aufwachsen in einem familiären Umfeld zu bieten.
Heute seien die vielfältigen Angebote, die Flexibilität der Unterstützungs-maßnahmen und das anwaltschaftliche Eintreten für Kinder in Not und Familien unter Druck genauso innovativ. "Damit tut SOS-Kinderdorf das, was heute notwendig ist", betonte der Bischof.
Eine Studie von SOS-Kinderdorf hat den zunehmenden Druck und Stress vieler junger Menschen und Familien belegt: Probleme in Schule und Ausbildung, am Arbeitsmarkt, teures Wohnen und hohe Lebenskosten sind einige der Ursachen. "Da genügt eine einzige Zusatzbelastung wie Arbeitslosigkeit, Verlust der Wohnung, Krankheit, ein Todesfall in der Familie - und die Welt bricht über ihr zusammen. Familien schlittern dann rasch in die Überforderung. Erziehungsprobleme, Vernachlässigung, Verwahrlosung, Gewalt in der Familie sind die Folge", so SOS-Kinderdorf-Geschäftsführer Wolfgang Katsch:
Diese Kinder und Jugendlichen zu unterstützen, ihnen und ihren Eltern wieder Halt und Stabilität zu geben ist ein wichtiger Schwerpunkt der SOS-Kinderdorf-Arbeit. In Österreich und 136 Ländern der Welt.
Einig waren sich Bischof Glettler und Wolfgang Katsch auch darin, jenen eine Stimme zu geben, die keine Stimme und Lobby haben. Daher engagiere sich SOS-Kinderdorf auch kinder- und gesellschaftspolitisch, wenn es um die Rechte und Interessen von Kindern und Familien geht, so Katsch.
Seit 70 Jahren errichtet die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer Familienhäuser für Waisen und von der Gesellschaft ausgegrenzte Kinder. Am 2. Dezember 1949 wurde in Imst in Tirol der erste Grundstein für ein solches Haus gelegt, in dem die ersten neun "SOS-Kinder" ein neues Zuhause fanden. Die Initiative dazu ging vom Vorarlberger Hermann Gmeiner (1919-1986) aus. Heute leben weltweit rund 45.000 Kinder in 572 SOS-Kinderdörfern. Mit Kindergärten, Schulen, Berufsausbildungszentren, Kliniken und Nothilfeprogrammen werden in 137 Ländern insgesamt sogar 1,5 Millionen Heranwachsende auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützt.
Quelle: kathpress