
Zsifkovics unterstützt multiethnischen Kindergarten in Kroatien
Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics unterstützt ein multiethnisches Kindergartenprojekt im ostkroatischen Vukovar (Kroatien). "Es ist Zeit, in unsere Kinder zu investieren, denn dadurch investieren wir in unsere Zukunft", begründete er sein Engagement in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung "martinus". Die Region um Vukovar an der Grenze zu Serbien war eines der stärksten umkämpften Gebiete während des kroatischen Unabhängigkeitskriegs (1991-1995). Zsifkovics ruft aktuell gemeinsam mit der Caritas Burgenland um Spenden für das Hilfsprojekt auf: "Frieden von morgen wird heute gesät, Kinderherzen der fruchtbarste Boden dafür."
Der burgenländische Bischof bezeichnete es als Ziel des Projektes, "dass Kinder nicht unter der schweren Vergangenheit leiden, sondern an einem Ort leben können, der sie in eine positive Zukunft führt". Aktuell werden in den insgesamt 26 Kindergarten- und 19 Vorschulgruppen 620 Buben und Mädchen - davon 24 mit Beeinträchtigung - aus Kroatien und Serbien, aber auch aus der Ukraine, Russland und Albanien betreut. Auch fast 30 Jahre nach dem Krieg seien die Wunden nicht verheilt, meinte die Leiterin des Kindergartenprojekts, Mirjana Kulic.
Unterstützt wird das Projekt auch von der von Zsifkovics 2018 gegründeten "Internationalen Vereinigung der Burgenlandkroaten Hrvat S.A.M.", die sich als "Zeichen für Frieden und Versöhnung auf dem Balkan" versteht. Prominenter Fürsprecher der Spendenaktion ist u.a der Bürgermeister von Zagreb, Milan Bandic, der ankündigte, die Spendensumme verdoppeln zu wollen. Die Spenden will die Kindergartenleiterin laut "martinus" vor allem für Lehrmaterialien und die Gestaltung des Spielplatzes verwenden. 2019 übergab Zsifkovics im Rathaus von Vukovar einen Spendenscheck in Höhe von umgerechnet knapp 30.000 Euro.
Allein der Kampf um Vukovar soll im Jahr 1991 22.000 Tote gefordert haben, die Stadt an der Grenze zu Serbien wurde fast völlig zerstört. Schon ein Jahr später wurde das Kindergartenprojekt gegründet, jedoch in der kroatischen Hauptstadt Zagreb, wo sich geflüchtete Pädagoginnen um bessere Lebensbedingungen für Kinder bemühten. Sechs Jahre später konnte das Projekt nach Vukovar zurückkehren.
Quelle: kathpress