Kloster Einsiedeln ernennt neuen Propst für St. Gerold
P. Martin Werlen wird ab Sommer 2020 als Propst die Gesamtverantwortung der Propstei St. Gerold in Vorarlberg übernehmen. Das hat das Benediktinerkloster Einsiedeln, seit über 700 Jahren Eigentümer der Propstei im Großen Walsertal, am Sonntag in einer Aussendung bekanntgegeben. P. Martin Werlen löst damit P. Kolumban Reichlin ab, der die letzten elf Jahre die Propstei führte. Abt Urban Federer, der Vorsteher des Klosters Einsiedeln, würdigte die Arbeit von P. Kolumban: "Er hat die Erneuerung von St. Gerold mit viel Umsicht, Beharrlichkeit und Geschick vorangetrieben. Gäste und Besucher, Gemeinde und Region schätzen sein Wirken außerordentlich." Reichlin übernimmt nun neue Aufgaben in Einsiedeln.
Von 2001 bis 2013 stand P. Martin Werlen selbst als Abt dem Kloster Einsiedeln vor. Mit seiner Ernennung will Abt Federer ein "klares Zeichen bezüglich der Bedeutung von St. Gerold und dem hohen Anspruch, den das Klosters auch künftig an seine Propstei stellt", setzen.
Wir sind dankbar, dass wir P. Martin mit der Leitung von St. Gerold betrauen können. Er hat in seinen früheren Tätigkeiten als Klostervorsteher, als Seelsorger, als Lehrer und als Buchautor bewiesen, wie wichtig ihm die Gastfreundschaft, die Nähe zu den Menschen, die im Alltag gelebte Seelsorge sind. Das sind die Qualitäten und Werte, die unsere Benediktinergemeinschaft pflegen möchte, in St. Gerold, aber auch in Einsiedeln.
Für Abt Federer ist der Entscheid, die Vakanz in St. Gerold mit Werlen zu besetzen, auch ein Bekenntnis zu den Menschen im Großen Walsertal, zum Land Vorarlberg und zur Diözese Feldkirch. Im Land Vorarlberg und darüber hinaus habe Einsiedeln immer wieder Unterstützung erfahren bei Erhalt und Entwicklung von St. Gerold. Werlen wird am 16. August im Rahmen eines Gottesdienstes als Propst von St. Gerold feierlich eingesetzt. In diesem Rahmen wird auch Reichlin gewürdigt.
P. Martin Werlen (57) studierte Philosophie, Theologie und Psychologie. Seit 1983 ist er Mönch im Kloster Einsiedeln, dem er von 2001 bis 2013 als Abt vorstand. Er ist auch Lehrer an der Stiftsschule Einsiedeln und Autor verschiedener Bücher. Zuletzt erschien von ihm 2018 "Zu spät. Eine Provokation für die Kirche, Hoffnung für alle".
Die Propstei St. Gerold im Großen Walsertal gehört seit dem 13. Jahrhundert dem Kloster Einsiedeln. Bis heute ist die Propstei das spirituelle Zentrum der Region. Sie verfügt über ein vielfältiges Seminar- und Bildungsangebot, einen Kulturbetrieb und unterhält zwei Sozialwerke. Das Angebot wird begleitet von einer Gastwirtschaft und Hotellerie. Die auch bau- und kunsthistorisch bedeutende Anlage liegt im "Biosphärenpark Grosses Walsertagl". (Infos: www.propstei-stgerold.at)
Quelle: kathpress