Caritas St. Pölten: Festgottesdienst zum 100-Jahr-Jubiläum
Die Caritas der Diözese St. Pölten feiert heuer ihr 100-jähriges Bestehen. Den Auftakt zum Jubiläumsjahr bildete am Freitag ein Festgottesdienst im St. Pöltner Dom mit Bischof Alois Schwarz und zahlreichen Ehrengästen. Neben dem Jubiläumsbuch "Solidarisch - denken, leben, handeln" wurden auch die geplanten Aktionen für das Jubiläumsjahr präsentiert. Am 14. Februar 1920 war durch den damaligen Dompfarrer und späteren Bischof Michael Memelauer der Grundstein für die Caritas in der Diözese St. Pölten gelegt worden. Bis heute unverändert gilt als Leitsatz: "Wenn wir Not sehen, dann handeln wir", so die Caritas in einer Aussendung.
"Dankbar und stolz auf diese 100 Jahre Caritas" zeigte sich Direktor Hannes Ziselsberger. "Wir wollen heute ein sichtbares Zeichen für die aktuelle Bedeutung von Solidarität setzten. Verantwortungsbewusst, umsichtig und vor allem kreativ und mit großer Freude leben wir unser solidarisches Engagement als Caritas und entwickeln dieses konkrete Engagement immer weiter", betonte er.
Bischof Schwarz strich ins seiner Predigt die Bedeutung der Caritas für die Gesellschaft heraus:
Caritas ist letztlich organisierte Nächstenliebe, die dadurch auch eine starke politische Kraft hat, Leben zu gestalten und Gesellschaft zu verändern.
Die Hilfsorganisation wende sich Notleidenden zu, müsse aber gleichzeitig auch immer auf entsprechende Strukturen pochen, "damit die, die in Not geraten, nicht in Not bleiben".
Auch die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gratulierte zum Jubiläum:
Die Caritas der Diözese St. Pölten feiert mit ihrem 100-jährigen Bestehen eine unglaublich beeindruckende Erfolgsgeschichte der Solidarität.
Sie freue sich auf eine "weiterhin gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit im Zeichen des Miteinander und Füreinander".
Der St. Pöltener Bürgermeister Matthias Stadler unterstrich den unverzichtbaren Wert der Caritas-Arbeit für die gesamte Gesellschaft: "Nur wenige Hilfsorganisationen bieten ein derart breit gefächertes Unterstützungsprogramm für Menschen in den unterschiedlichsten Not- und Lebenslagen an", verwies er auf das Engagement für pflegebedürftige, kranke, beeinträchtigte und armutsgefährdete Menschen. Die Caritas sei auch ein leuchtendes Beispiel dafür, "dass die Nächstenliebe keine Grenzen kennt".
Die Caritas der Diözese St. Pölten spannt heute ein dichtes Netz an sozialer Hilfstätigkeit: An 165 Standorten wird heute Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe Unterstützung und Betreuung angeboten. Aktuell beschäftigt die Caritas mehr als 2.400 Mitarbeitende; doppelt so viele engagieren sich in Projekten freiwillig. Ziselsberger verwies dabei auf neue Nöte wie Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit oder Überforderung, denen sich Menschen gegenübersähen: "Caritas wird Antworten auf diese Nöte suchen und finden."
Buch "Solidarisch - denken, leben, handeln"
Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto "Solidarisch. Seit 100 Jahren". Mit diversen Aktionen und Veranstaltungen möchte die Caritas heuer auf die gelebte Solidarität und Nächstenliebe aufmerksam machen. Das jetzt neu herausgegebene Buch "Solidarisch - denken, leben, handeln" erzählt aus 100 Jahren Caritas, "Geschichten des Lebens, Geschichten der Nächstenliebe und Geschichten der Solidarität", gespeist aus Erfahrungen der täglichen Arbeit (Link: https://100jahre.caritas-stpoelten.at).
Bis zum "Elisabethsonntag" am 15. November 2020 wird es an unterschiedlichen Caritas-Standorten der Diözese Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr geben, darunter auch eine Gedenkfeier für Opfer des NS-Euthanasieprogramms am 24. März in der Fachhochschule St. Pölten und eine Tagung über die internationale Entwicklungszusammenarbeit der Caritas von 22. bis 24. April im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten.
Quelle: kathpress