Elbs unterstreicht Wert religiöser Zeichen im öffentlichen Raum
Wir brauchen religiöse Zeichen im öffentlichen Raum, die uns daran erinnern, dass wir mit Gott verbunden sind.
Das hat der Feldkircher Bischof Benno Elbs anlässlich der Münster-Erhebung der Pfarrkirche im Vorarlbergischen Schruns via Instagram erklärt. Diese erstmals in Österreich erfolgte Ehrung am Sonntag sei "ein wunderbares Fest des Glaubens" gewesen. Mit dem Ehrentitel "Münster" sei die Hoffnung verbunden, dass dieses damit aufgewertete Gotteshaus zu einem weiteren wichtigen Ort des geistlichen und pastoralen Lebens in Vorarlberg wird, sagte Elbs bereits im Vorfeld der Feier.
Damit eine Kirche zum Münster erhoben wird, müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein - etwa deren spirituelle Relevanz für eine Region. Diese ist laut Bischof Elbs gegeben: "Die Pfarrkirche Schruns hat eine große Bedeutung für das religiöse Leben im Montafon. Diesem Umstand wird durch die Erhebung zur Münsterkirche Rechnung getragen." Ortspfarrer Hans Tinkhauser und der Pfarrgemeinderat hatten das Ansuchen an die Diözese Feldkirch gestellt, ihre Kirche zum Münster zu erheben. Der Bischof gab diesem Ansuchen statt.
Bei der Festmesse am Sonntag wurde ein entsprechendes Dekret verlesen und eine Tafel enthüllt. Musikalisch gestalteten den Gottesdienst der Kirchenchor Schruns, das "Chörle Vrwäga", das "Kinderchörle", Alphornbläser und das Bläserensemble der Harmoniemusik Schruns. ORF Radio Vorarlberg übertrug den Gottesdienst live.
Prächtige Großkirchen heißen "Münster"
Der Begriff "Münster" kommt vom lateinischen "monasterium" ("Kloster") und steht ursprünglich für ein Gotteshaus, das nicht Pfarrkirche, sondern Teil eines Klosters oder Stifts war. Da auch die Domkapitel ursprünglich in klosterähnlicher Gemeinschaft lebten, wurden auch Kathedralen als Münster bezeichnet. Im oberdeutschen Sprachraum setzte sich die Bezeichnung ab dem Hochmittelalter auch für einige große Stadtpfarrkirchen durch und erhielt sich bis heute.
Der Titel Münster kann allerdings auch verliehen werden, was in Österreich bisher unüblich war. Einige besonders prächtige Großkirchen heißen traditionell so: die Stiftskirche in Neuberg an der Mürz ("Neuberger Münster"), die Stiftskirche Admont sowie die Stadtpfarrkirchen in Freistadt ("Katharinenmünster") und Steyr ("Steyrer Münster"). Erhalten ist die Bezeichnung auch in Ortsnamen wie Altmünster oder Kremsmünster.
Quelle: kathpress