Landau fordert Zuteilung von Schutzausrüstung an Pflegende
Bessere Schutzausrüstung für in der Pflege tätige Personen hat Caritas-Präsident Michael Landau gefordert. "Es kann nicht sein, dass Schutzmasken und Schutzkleidung an die Meistbietenden gehen. Sie müssen an jene gehen, die den meisten und dringendsten Bedarf haben - und das sind nicht zuletzt Pflegerinnen und Pfleger", sagte der Chef der kirchlichen Hilfsorganisation im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" (Ostersonntag) in Hinblick auf die Schutzvorkehrungen gegen das Coronavirus.
Ebenso seien Bund und Länder "massiv gefordert", dass in der Pflege wie bisher in den Spitälern standardmäßig und regelmäßig auf Covid-19 getestet werden, sagte Landau. "Das Risiko ist für die Generation der Hochbetagten am höchsten und diesen Menschen schulden wir viel. Sie sind es, die unser Land aufgebaut haben."
Die Menschen in den Pflegeberufen würden angesichts der Pandemie "großartige Arbeit" leisten, "mit ganz viel persönlichem Einsatz und in großer Professionalität", betonte der Caritas-Präsident.
Immerhin sei das Pflege-Thema bisher bei Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungsträgern "gut angekommen", so der Eindruck Landaus. Die Tragweite der Aufgaben fordere auch diesen "breiten Schulterschluss", insbesondere bei der Ermöglichung der 24-Stunden-Betreuerinnen, die Grenzen zu passieren. Das Außenministerium liefere hier viel Unterstützung.
Besonders für ältere Menschen habe sich die "Zivilisationskrankheit" der Einsamkeit durch die Corona-Krise noch verschärft, wies Landau auf das Problem etwa der Besuchsverbote in Altersheimen hin. "Wenn wir Menschen aus nachvollziehbaren Gründen raten, soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, dann bedeutet das für viele, dass sie dann gar keine sozialen Kontakte mehr haben."
Doch auch alleinstehende junge Menschen litten unter diesem Problem. Die vor zwei Wochen gestartete Corona-Hotline der Caritas registriere etliche Anrufer, die einfach jemanden zum Reden suchten. Um hier Abhilfe zu schaffen, habe die Caritas die Initiative "Plaudernetz" gestartet, erklärte Landau: Es gehe hier schlichtweg darum, "Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen".
Quelle: kathpress