Aus Dank für überstandene Pandemie
Missio baut Spital in Mosambik
Aus Dank für überstandene Pandemie
Missio baut Spital in Mosambik
Mit Finanzmitteln aus Österreich soll ein neues Spital die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in einem der ärmsten Landstriche der Welt verbessern: Die Päpstlichen Missionswerke (missio) rufen zu Spenden für die Errichtung eines "Sankt-Karl-Borromäus-Krankenhauses" im Norden von Mosambik auf. Das Großprojekt steht eng in Verbindung mit der Coronakrise: Der 2-Millionen-Euro-Bau wird als Dank für die überstandene Pandemie errichtet, weshalb auch der Seuchenpatron Karl Borromäus als Namensgeber gewählt wurde, ist einem aktuellen missio-Spendenschreiben zu entnehmen.
Gebaut wird das Spital in der Ortschaft N'nango in der Diözese Pemba, einer entlegenen und sehr armen Region Mosambiks, wie es seitens missio heißt. Für die 100.000 Bewohner des Einzugsgebietes gebe es bisher keine ausreichende medizinische Versorgung. Die Menschen müssten zur nächsten Gesundheitsstation bis zu 90 Kilometer lange Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen, was etwa für Schwangere und ihre Babys oft lebensbedrohlich sei. "Viele Menschen in der Region sterben tagtäglich wegen leichter Erkrankungen. Unser Krankenhaus soll nachhaltig die Lebenssituation verbessern", erklärte missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner.
Für das Spital geplant sind u.a. eine Abteilung für Kinder, eine Geburtenstation, mehrere Operationssäle, eine Apotheke, Abteilungen für Augenheilkunde und für Zahnmedizin, mit Juni 2023 als angepeilter Termin für die Fertigstellung. Projektpartner von missio sind die Missionsbenediktiner mit ihrem überregionalen Hauptsitz im bayrischen St. Ottilien. Die Ordensgemeinschaft ist vor Ort bereits mit einer Missionsstation präsent, hat lange Erfahrung im Gesundheitsbereich und wird das Spital in Zukunft führen.
Wie P. Wallner gegenüber Kathpress darlegte, soll der Spitalsbau dem Norden Mosambiks auch zu mehr Stabilität verhelfen. In den vergangenen Monaten gab es hier wiederholt Angriffe von islamistischen extremistischen Gruppierungen, darunter auch am künftigen Spitalsstandort N'nango, wo die Missionsbenediktiner zu Christi Himmelfahrt wegen eines Raubüberfalls aus ihrem Kloster fliehen mussten. Von den 30 Millionen Einwohnern des südostafrikanischen Küstenlandes bekennen sich die Hälfte zum christlichen Glauben, 19 Prozent sind Muslime.
Hinter dem St. Karl-Borromäus-Krankenhaus stecke auch ein tiefer symbolischer Wert: "Wir in Österreich denken, eine schwierige Zeit der Pandemie hinter uns gebracht zu haben. Es gibt aber Länder wie Mosambik, in denen Trinkwasser oder Desinfektionsmittel bereits ein Luxus sind und es de facto keine Medizin gibt", erklärte der missio-Nationaldirektor. Der Spitalsbau, den er im April, als die Corona-Not in Österreich am Höhepunkt der Not in Österreich, als persönliches Gelübde versprochen habe, solle daran erinnern und "die Dankbarkeit gegenüber Gott fördern, ähnlich wie früher die Pestsäulen und Wallfahrtskirchen".
Für das Auftreiben der benötigten Summe macht sich der Nationaldirektor auf ein mehrjähriges "Abstrampeln" gefasst, wobei der Spendenstand laut missio-Homepage derzeit bereits bei rund 150.000 Euro liegt. Beim Fundraising werde bewusst die Zielgruppe gläubiger Menschen angesprochen, erklärte Wallner: "Wir zeigen bei diesem Projekt, dass wir die Hilfe des Himmels brauchen, und bitten daher um Spendenbetrags-Bausteine, denen jeweils ein bestimmter Heiliger zugewiesen ist." Entsprechend finden sich Pestheilige wie Karl Borromäus und Corona, ebenso aber auch weitere zu Lebzeiten in der Krankenpflege tätige Kirchenfiguren wie etwa Camillo, Johannes von Gott, Elisabeth von Thüringen oder Mutter Teresa unter den himmlischen Namensgebern.
Quelle: Kathpress