Diözese Linz: Entscheidung über Zukunftsprozess im Herbst 2020
Der Strukturprozess in der Diözese Linz - der sogenannte "Zukunftsweg" - musste zwar wegen der Corona-Pandemie in den letzten Wochen pausieren, geht aber nun weiter: Das hat die Leiterin des "Zukunftsweges" und des Pastoralamts, Gabriele Eder-Cakl, in der "KirchenZeitung" der Diözese Linz (aktuelle Ausgabe) angekündigt. Diözesanbischof Manfred Scheuer kündigte zwar im Jänner an, eine Entscheidung über die Durchführung der Reformprozesse noch im Frühjahr treffen und davor auch mit Rom sprechen zu wollen; wegen der Corona-Pandemie soll seine Entscheidung nun aber im Herbst 2020 fallen. Zuvor soll es noch direkte Gespräche in Rom geben.
Die Diözesanleitung habe in der Zwischenzeit die zuständigen Stellen im Vatikan schriftlich über das vom Diözesanforum im Jänner unterstützte Modell der künftigen territorialen Struktur der Pfarrgemeinden informiert, so Eder-Cakl. Der "Zukunftsweg" sieht weniger, dafür aber größere Pfarren vor, die dann mit einer Dreierspitze aus Priester, Pastoral- und Verwaltungsvorstand ausgestattet werden soll. Erst Ende Jänner hatten in einer Abstimmung beim Diözesanforum 94,5 Prozent der 186 Delegierten für die Umstrukturierung der Pfarren votiert.
Fällt die Entscheidung des Bischofs für das neue Modell aus, sollen die entsprechenden Gesetzestexte unter Berücksichtigung der Empfehlungen von Rom verfasst und den regulären diözesanen Gremien zur Beratung vorgelegt werden, erklärte die Pastoralamts-Direktorin die nächsten Schritte. Die Corona-bedingte Pause bzw. Verschiebung der Strukturreform habe zudem Auswirkungen auf die praktische Umsetzung der territorialen Struktur mit Pionierpfarren, deren Start Eder-Cakl "realistisch" nicht vor Herbst 202 sieht.
Parallel zu den Änderungsvorschlägen in der Pfarrstruktur werde nun auch die bestehende Struktur auf Diözesanebene einer Prüfung unterzogen. Dieser Prozess soll mit einem ersten Workshop Ende Juni beginnen, kündigte Eder-Cakl an.
Konkret sieht der im "Handbuch zum Strukturmodell" vorgeschlagene "Zukunftsweg" der Diözese Linz vor, die derzeit in 39 Dekanaten zusammengefassten 487 Pfarren der Diözese in künftig 40 "Pfarren" überzuführen, die sich dann aus je zehn bis 14 "Pfarrgemeinden" und anderen "pastoralen Knotenpunkten" bilden. Seit Anfang 2018 war das Modell in knapp 90 Resonanztreffen in allen Dekanaten sowie mit Einbindung u.a. der kirchlichen Berufsgruppen und der Orden bei Diözesanforen erstellt und überarbeitet worden, teils mit Nachschärfungen hinsichtlich der Rolle von Ehren- und Hauptamtlichen sowie der Priester. (Infos: www.dioezese-linz.at/zukunftsweg)