Erstmals Laien als Begräbnisleiter in Diözese Gurk
Ab März 2021 werden in der katholischen Kirche in Kärnten erstmals Laien Begräbnisse leiten können. Der erste "Lehrgang zur Leitung von Begräbnissen für theologisch und pastoral qualifizierte Laien" startet in diesem Herbst, wie die Diözese Gurk am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte. Die Absolventinnen und Absolventen sollen als Begräbnisleiterinnen und -leiter zum Einsatz kommen. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung des Ortspfarrers.
"Trauernde zu trösten und Tote zu begraben sind Werke der Barmherzigkeit, die jeder Christin und jedem Christen, aber auch der Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden, aufgetragen sind", erklärte Bischof Josef Marketz dazu. Mit der neuen Ausbildung wolle die katholische Kirche in Kärnten nun einerseits Kleriker unterstützen. Gleichzeitig reagiere man damit auch auf die "mitunter sehr hohen Erwartungen, die Hinterbliebene von Verstorbenen in diesem Zusammenhang an die Kirche herantragen".
Die Inhalte der sieben Tage dauernden Ausbildung sind u. a. der Umgang mit Trauer, biblische Zugänge zu Tod und Trauer, ein Kommunikationstraining für Trauergespräche, Informationen über den rechtlichen und kirchenrechtlichen Rahmen, die Auseinandersetzung mit dem Rituale und dem Totenwachgebet sowie liturgische Übungen zur Gestaltung der Begräbnisfeier in ihren unterschiedlichen Ausprägungen.
Voraussetzung für die Ausbildung ist eine theologische Qualifikation wie zum Beispiel die Absolvierung des "Theologischen Fernkurses" sowie eine Ausbildung zur außerordentlichen Kommunionspendung, zur Leitung von Wortgottesfeiern und Segensfeiern. In einem Vieraugengespräch im Vorfeld der Ausbildung werden außerdem seelsorgliche Kompetenz im Umgang mit Trauernden, Empathiefähigkeit und psychische Belastbarkeit überprüft.
Der Ausbildungslehrgang wird vom Seelsorgeamt in Zusammenarbeit mit dem Institut für kirchliche Ämter und Dienste koordiniert. Die inhaltliche Verantwortung trägt das Referat für Bibel und Liturgie in Zusammenarbeit mit den Referaten für Trauerpastoral und für Spiritualität.
Unterschiedliche Handhabung in Diözesen
Der Einsatz von Laienchristen bei Begräbnissen wird in den Diözesen unterschiedlich gehandhabt. In der Erzdiözese Wien ist dies beispielsweise schon seit vielen Jahren der Fall. Auch in den Diözesen Linz, Graz-Seckau und Innsbruck kann etwa dieser Dienst schon - nach entsprechender Ausbildung - von Laien ausgeübt werden. In der Diözese Feldkirch wurde eben der erste Kurs abgeschlossen, in der Diözese St. Pölten hat dieser Tage der erste Ausbildungskurs begonnen. Am Ende der Ausbildung erfolgt die Beauftragung durch den Bischof, wie die Österreichische Bischofskonferenz in eigenen Richtlinien festhält.
Die Bewerbungsfrist für den Lehrgang in der Diözese Gurk läuft bis 14. August. (Infos: www.kath-kirche-kaernten.at/dioezese/organisation/C2622)
Quelle: kathpress