Caritas-App zeigt spielerisch Risiken des Internets auf
Anhand eines interaktiven Online-Spieles mit zehn Stationen in Graz möchte die steirische Caritas-Akademie im Rahmen des Kulturjahres 2020 den kritischen Geist im Hinblick auf die digitale Überwachung wecken. Bis Juli 2023 kann das Spiel unter dem Motto "Digital Shadows" mit der App "Actionbound" über einen QR-Code kostenlos gestartet werden, kündigte die Caritas der Diözese Graz-Seckau am Montag in einer Aussendung an. Den Code finden Interessierte online auf https://en.actionbound.com sowie auf allen Flyern, Postkarten und Postern zum Projekt.
Anhand der historischen und/oder aktuell relevanten Grazer Schauplätze spielt man sich so in etwa zwei Stunden durch eine Welt, in der eine künstliche Intelligenz an der Macht ist und die österreichischen Bürger zu einem komplett transparentem Verhalten zwingt. Als Spieler hat man auf den zehn Stationen, vom ehemaligen Standort der Gestapo, über die GKK bis zu einem Stolperstein zum Gedenken an NS-Opfer, die Wahl.
In Zeiten von Alexas und Siris im eigenen Wohnzimmer stelle sich laut Christine Hoffelner von der Caritas-Akademie vermehrt die Frage, inwiefern von diversen Firmen noch dem Artikel 12 der Menschenrechtskonvention Beachtung geschenkt wird. Dort heißt es: "Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen."
Das Spiel ist für Jugendliche, Erwachsene, Studierende sowie für ganze Schulklassen gedacht. Die Teilnahme ist kostenlos und jederzeit möglich. Die Dauer der Tour kann individuell angepasst werden: Entweder spielt man alle drei Levels in einem durch, oder man teilt sich die Levels auf mehrere Tage auf. "Digital Shadows" ist ein Kooperationsprojekt der Caritas-Akademie, der HLW für Sozialmanagement der Caritas Steiermark in Graz, dem Centrum für Jüdische Studien Graz und der Cryptoparty Graz.
Quelle: kathpress