Kirchlicher Medienmacher sieht Solidaritätswelle durch Corona
Trotz aller durch sie verursachten Probleme hat die Corona-Pandemie auch ihr Gutes, so die Beobachtung des Chefredakteurs der Medien der Erzdiözese Wien, Michael Außerer. Die vergangenen Wochen und Monate hätten gezeigt, "dass Paare, Familien, Nachbarn und wahrscheinlich die gesamte Gesellschaft insgesamt ein großes Stück weit zusammengerückt sind", schrieb der kirchliche Medienmacher in einem Gastkommentar für den "Kurier" vom Dienstag. Es gebe viele Belege dafür, dass Menschen dazu tendieren, in Ausnahmesituationen mehr aufeinander zu achten. Außerer deutet diese Solidaritätswelle, in der "bisher alle das Beste gegeben" hätten, als Form von Nächstenliebe - "etwas durch und durch Christliches und gleichzeitig etwas durch und durch Menschliches".
Seine optimistische Einschätzung belegt der Chefredakteur mit folgenden Beobachtungen: Viele Menschen hätten zuletzt öfter zum Handy gegriffen und sich erkundigt, wie es Anderen geht. Gesunde seien für Ältere oder Kranke einkaufen gegangen - "oft bewusst im kleinen Geschäft ums Eck anstatt bei großen Online-Versandhäusern". Die Caritas der Erzdiözese Wien berichte von der neuen Bereitschaft Tausender, sich karitativ einzubringen, "obwohl sie mitunter gar nicht gläubig sind".
"Solidarität nur einen Mausklick entfernt"
Auch in den sozialen Netzwerken zeige sich dieser positive Trend, wies Außerer hin: Es gebe derzeit enorm viel "Business Knowledge-Vermittlung"- also die Vermittlung von bewährter Praxiserfahrung. Fachleute gäben gratis z.B. Tipps für Fitnesstraining im eigenen Wohnzimmer oder für die Vermeidung von Lagerkoller zu Hause. Außerer dazu: "Solidarität ist nur einen Mausklick weit entfernt."
Der Medienmacher sieht eine Aufforderung aus der Bibel durch all diese Phänomene bestätigt: Gläubige sollen "das Licht der Welt" sein. "Das klingt im ersten Moment sehr theologisch, heißt aber nichts Anderes, als dass jeder versuchen soll, in seinem ganz persönlichen Umfeld einen Unterschied zu machen: in der eigenen Familie, im Freundeskreis, im Beruf...", schrieb Außerer.
Quelle: kathpress