Salesianer Don Boscos nehmen nach 85 Jahren Abschied von Graz
Mit einem Dankgottesdienst am Sonntag, 23. August, nehmen die Salesianer Don Boscos nach 85 Jahren Abschied von der Grazer Pfarre Don Bosco. Der Festmesse (9 Uhr) werden der steirische Generalvikar Erich Linhardt und Salesianer-Provinzial P. Siegfried Kettner vorstehen. ausschlaggebend für den Rückzug des Ordens aus Graz war der ordenseigene Personalmangel. Die Salesianer haben schon vor einigen Jahren beschlossen, um 2020 herum ihre Präsenz in Graz zu beenden.
1934 kamen die Salesianer Don Boscos nach Graz an den südwestlichen Stadtrand Neu-Hart. Die ersten Messen feierten sie in einem alten Pulverturm. Der sonderbare Gottesdienstraum wurde am 31. März 1935 von Bischof Ferdinand Stanislaus Pawlikowski als Pfarrkirche dem 1934 heiliggesprochenen italienischen Priester Johannes Bosco geweiht. Am 16. Mai 1936 genehmigte das Bundesministerium für Unterricht auch staatlicherseits die Errichtung der Pfarre.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Pfarre mit angeschlossenem Kinder- und Jugendheim zu einer wichtigen Seelsorgestelle in Graz. Kirche und Pfarre dienten der Öffentlichkeit als Orientierungspunkt, sodass der ganze Stadtteil von der Bevölkerung mittlerweile "Don Bosco" genannt wird.
In den letzten Jahrzehnten gestaltete es sich immer schwieriger, die Pfarre durch die Salesianer zu besetzen. Bis zuletzt waren zwei Patres vor Ort tätig. Kaplan Franz Kos und Pfarrer Helmut Rodosek. P. Kos wird künftig in der Diözese Gurk-Klagenfurt die Leitung von zwei Pfarren übernehmen. P. Rodosek bleibt hingegen in der Pfarre Don Bosco und wird hier weiter wirken. Der Ordensmann hat sich entschieden, in den Diözesanklerus überzutreten. Er wurde mit Mai 2020 in die Diözese Graz-Seckau aufgenommen. "Mein Herz hängt an dieser Pfarre und ich möchte meiner Aufgabe als Seelsorger für die Menschen treu bleiben", so Pfarrer Rodosek.
P. Petrus Obermüller, er war bis Mitte August Salesianer-Provinzial, zeigt sich in einer auf der Website der Diözese Graz-Seckau veröffentlichten Stellungnahme zur Situation in der Pfarre Don Bosco dankbar: "Wir sind überzeugt, dass der Geist Don Boscos, der hier durch viele Jahrzehnte große Früchte hervorgebracht hat, weiter wirkt. Zehn geistliche Berufungen sind bisher aus der Pfarre hervorgegangen. Wir bedanken uns für die engagierte und von Don Boscos Geist getragene Mitarbeit von vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und sagen ein herzliches "Vergelt's Gott".
Quelle: kathpress