Akademikerhilfe will Ordensspiritualität weitergeben
Die Akademikerhilfe, Österreichs größter Studentenheimbetreiber, will Studentenheime, die sie von Ordensgemeinschaften übernommen haben, auch weiterhin in deren Charisma weiterführen: Das hat Bernhard Tschrepitsch, Generalsekretär der Akademikerhilfe, in der aktuellen Ausgabe der "Ordensnachrichten" betont. Die Studentenheime bezeichnete Tschrpitsch als "Sozialisationshäuser", da junge Menschen oft allein seien, sich am neuen Ort zurechtfinden müssten und eine neue Freiheit weg von zu Hause erlebten.
Die Akademikerhilfe fungiere als eine Art "Schuhlöffel, der ihnen dabei hilft, den neuen Wohnort besser kennenzulernen und dabei nicht verlorenzugehen", so der Generalsekretär. Junge Menschen könnten somit in selbstbestimmter Freiheit und Eigenverantwortung miteinander wohnen.
Trotz unterschiedlicher Ausstattung bemühe man sich, dass in den Zimmern der Studierenden ein Kreuz hängt; so setze der Verein "bewusst ein Zeichen der Identifikation", meinte Tschrepitsch. Gleichzeitig bemühe man sich um eine "Einladungs- und keine Verpflichtungspastoral": "Wir versuchen junge Menschen dort abzuholen, wo sie stehen und laden sie ein, am christlichen Leben teilzunehmen."
Die Akademikerhilfe sei aber nicht nur der Betreiber der Wohnheime, sondern verstehe sich auch als Dienstleister für die Orden, die weiterhin Eigentümer der Häuser bleiben - jedoch nicht mehr für den laufenden Betrieb verantwortlich sind, erklärte der Generalsekretär des gemeinnützigen Vereins. Im Zentrum der Dienstleistungen stünden von "der einfachen Verwaltung bis hin zur Gesamtverwaltung des Objekts" bis hin zum Abschluss der Verträge mit Studierenden. Von den Einnahmen ziehe man die Kosten ab und geben einen Anteil an die Orden als Eigentümer der Liegenschaft weiter, erklärte Tschrepitsch die Vorgangsweise.
Die Akademikerhilfe ist ein Verein, der 1921 von Prälat Karl Rudolf (1884-1964) in Wien gegründet wurde. Der jeweilige Erzbischof von Wien ist kraft seines Amtes Protektor des Vereins und die Bischofskonferenz entsendet ein Mitglied in den Vorstand. Aktuell betreibt die Akademikerhilfe 35 Studentenheime in ganz Österreich und bietet mehr als 4.335 Studentenheimplätze in acht Städten an.
In Klagenfurt saniert der Verein in den nächsten Jahren ein Eigenhaus. Gemeinsam mit dem Stift Admont renoviert die Organisation derzeit zudem das Haus des ehemaligen Redemptoristenklosters in Innsbruck. Hier sollen 170 Wohneinheiten entstehen, die direkt neben der Medizinischen Universität der Landeshauptstadt liegen werden.
Quelle: kathpress