25 Jahre "KATHWeb": Als die Kirche das Internet entdeckte
Große Dinge verlangen nach "großen" Titel. Und so titelte Kathpress vor 25 Jahren "Internationale Präsentation vom 'Papst im Internet'". Anlass war die Präsentation des ersten Online-Informationsdienstes der katholischen Kirche im deutschsprachigen Raum - entwickelt von der Katholischen Presseagentur unter dem Markennamen "KATHWeb". Zugleich stellte dies den Startschuss für die Online-Präsenz der Kathpress dar. Präsentiert wurde die Internetseite am 14. September 1995 beim 17. Weltkongress der katholischen Weltunion der Presse (UCIP) in Graz. Sie bot anfänglich eine Nachricht pro Tag, den Hinweis auf die elektronischen Abodienste der Agentur sowie "die wichtigsten Papstdokumente in Deutsch".
Verantwortlich für die Entwicklung war der damalige Kathpress-Geschäftsführer Michael W. Steidl. Die Fachleute der UCIP sowie die Journalisten aus dem eigenen Haus hätten diesen Schritt in die Online-Welt anfänglich mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis beäugt, berichtete Steidl rückblickend. "Noch war ja allen unklar, was dieses World Wide Web wohl bringen wird? Am Ende vielleicht gar noch mehr Arbeit in den Redaktionen?" - Tatsächlich stieg seit dem Online-Gang das Interesse an den Nachrichten-Angeboten der Kathpress kontinuierlich, sodass man heute nicht nur auf einen breiten Kundenstamm blicken kann, sondern auch auf eine hohe Reichweite gerade im Bereich der Online-Medien, bilanziert Kathpress-Geschäftsführer und Chefredakteur Paul Wuthe:
Aus der Welt der katholischen Online-Medien ist Kathpress nicht mehr wegzudenken - und der Grundstein dazu wurde vor 25 Jahren gelegt.
Michael Steidl zeichnete später u.a. auch für die Entwicklung der bei Kathpress sowie bei der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA eingesetzten Redaktionssystem "RESY" und "News360" verantwortlich. Außerdem war Steidl in seiner 15 Jahre währenden Tätigkeit als Geschäftsführer des "International Press Telecommunications Council" (IPTC) maßgeblich für die Weiterentwicklung technologischer Standards im Nachrichtenaustausch verantwortlich. Diese Standards wie etwa auch das Nachrichtenaustauschformat NewsML-G2 bilden auch die Grundlage nicht nur des gegenwärtig von Kathpress genutzten Redaktionssystem "IRIS" der Wiener Agentur Zeitpunkt, sondern aller großen Presseagenturen auch auf internationalem Parkett.
Überarbeitet und mit ausgiebigen Linksammlungen zu katholischen Angeboten sowie dem "KathIndex" ergänzt wurde das Online-Angebot der Kathpress dann zunächst 1999 mit einem umfassenden Online-Archiv ("News over Web", NoW) und noch einmal im Jahr 2002. Sechs Jahre später - 2008 - folgte ein erneuter Relaunch mit einer Ausweitung der Dienste auf SMS-Angebote, eine erste Mobil-Version, Audio-Angebote und die Möglichkeit, die klassischen PDF-Dienste auch über ein Online-Archiv abzurufen. Seit 2011 bietet Kathpress außerdem eine eigene kostenlose App an, über die die meisten der angebotenen Dienste auch via Smartphone verfügbar sind.
Der letzte größere Relaunch von www.kathpress.at fand 2016 statt. Seither ist die Seite vollständig responsive und verfügt über einen eigenen Kundenbereich ("myKathpress"), in dem verschiedene Archive abrufbar sind. Das Online-Meldungsarchiv reicht inzwischen zurück bis Mitte der 1980er-Jahre und enthält darüber hinaus mit dem "Konzils-Archiv" die wichtigsten Meldungen aus der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. "Damit bietet Kathpress den Kunden ein zeitgemäßes Online-Tool zu Recherche-Zwecken, das zudem ständig weiter ausgebaut wird", verweist Wuthe auf das laufende Projekt einer digitalen Erfassung des Kathpress-Gesamtarchivs. Dieses reicht in Form von gebundenen Bänden bis ins Jahr 1946 zurück.
Informationen über das Agentur-Angebot bzw. die verschiedenen Aboformen und Produkte der Kathpress unter https://www.kathpress.at/produkte.
Quelle: kathpress