Scheuer: Religionsunterricht wichtig für Dialogfähigkeit
Ein zeitgemäßer Religionsunterricht hilft den Schülerinnen und Schülern, "einen eigenen Standpunkt zu religiösen Fragen zu entwickeln" und sich in religiöser Toleranz und Dialogfähigkeit einzuüben. Davon hat sich der Linzer Bischof Manfred Scheuer überzeugt gezeigt. "Der konfessionelle Religionsunterricht beschränkt sich nicht auf Sachinformationen, sondern fördert einen lebendigen persönlichen Bildungsprozess in existenziellen Fragen", so Scheuer wörtlich in einer Aussendung der Diözese Linz. Der Bischof äußerte sich anlässlich der österreichweiten Kampagne "Ich glaube - Ja", mit der auf den Wert des konfessionellen Religionsunterrichts hingewiesen werden soll.
"Religion prägt unsere Gesellschaft und Kultur. Es ist nicht einfach, mit den großen Fragen des Lebens und der religiösen Vielfalt umzugehen", so Scheuer und weiter:
Wir alle kennen die zerstörerischen Folgen von Intoleranz und Fanatismus, aber auch von Gleichgültigkeit und Beliebigkeit. Religionsunterricht erschließt Kindern und Jugendlichen einen verstehenden Zugang zu religiösen Weltdeutungen und Lebensweisen.
Im konfessionellen Religionsunterricht werde deutlich, "dass Religion zur Entscheidung herausfordert und dass gültige Orientierung im Leben nur vor dem Hintergrund einer begründeten Entscheidung gegeben werden kann". Guter Religionsunterricht verbinde die Vermittlung von religiösem Grundwissen mit der Frage nach Orientierung für das eigene Leben. Scheuer:
Kinder und Jugendliche wollen natürlich wissen, welche Religionen es gibt, worin Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Religionen bestehen. Sie wollen aber auch wissen, was sie selbst glauben können, was wahr und gut ist.
In Österreich nehmen rund 586.000 katholische Schülerinnen und Schüler am katholischen Religionsunterricht teil. Das sind etwa 91 Prozent aller katholischen Schüler im Land. Dazu kommen weitere 24.300 Schüler ohne religiöses Bekenntnis, die den katholischen Religionsunterricht als Freifach besuchen. Das macht in Summe mehr als 610.000 Schülerinnen und Schüler.
In Oberösterreich ist der Zuspruch zum Religionsunterricht sogar noch ein wenig stärker als im Bundesschnitt. "Mehr als 93 Prozent der katholischen Kinder und Jugendlichen den Religionsunterricht", so der Linzer Schulamtsleiter Franz Asanger:
Damit ist dieses Unterrichtsfach das größte und wichtigste Feld, in dem die Kirche Kinder und Jugendliche ansprechen kann.
Die Kampagne "Ich glaube - Ja" läuft den ganzen September über und umfasst u.a. Infoscreens, Citylights und Rollingboards im öffentlichen Bereich, weitere digitale Formate sowie Schaltungen in ausgewählten Printprodukten. Kern der Kampagne sind Sujets mit Fragen mit religiösem Bezug wie "Gibt es heute noch Wunder?", "Mag Gott mich immer?", "Gibt es Hoffnung für die Welt?" oder "Darf ich auch mal zweifeln?". Alle Infos zur neuen Religionsunterrichtskampagne unter: www.mein-religionsunterricht.at.
Quelle: kathpress