Akademikerhilfe baut studentisches Wohnen aus
Die Akademikerhilfe plant den Ausbau von Studentenheimplätzen in Innsbruck. Wie aus einem Bericht der Tiroler Tageszeitung (TT, Donnerstag) hervorgeht, will Österreichs größter Studentenheimbetreiber die Zahl der dortigen Heimplätze von zuletzt 384 auf 512 ausbauen. Nirgendwo in Österreich sei das Wohnen für Studierende so teuer wie in der Tiroler Landeshauptstadt, weshalb "vor allem innerstädtische, leistbare Wohnformen" nötig seien, erklärte Generalsekretär Bernhard Tschrepitsch.
Die Akademikerhilfe betreibt in Innsbruck mittlerweile sechs Studierendenheime, österreichweit sind es 40. Der Verein setzt auf Partnerschaften und Kooperationen mit Gebäudeeigentümern vor allem aus dem kirchlich-klösterlichen Bereich. Als jüngste Innsbrucker Beispiele nannte Tschrepitsch etwa die Übernahme des Exerzitienhauses der Herz-Jesu-Missionare oder das ehemalige Redemptoristenkolleg, das aktuell umgebaut wird und in dem 100 Einbettzimmer "modernster Kategorie" entstehen sollen. Ein weiteres Beispiel ist auch das denkmalgeschützte Gebäude des Canisianum, das als Studentenheim mit 163 Plätzen geführt wird; nach der von den Jesuiten geplanten Generalsanierung sollen es 230 Einbettzimmer sein.
Für alle Vertragspartner bietet die Vorgehensweise laut Tschrepitsch Vorteile: "Der Eigentümer hat eine neue Nutzung für oft leerstehende Immobilien, wir betreiben das Ganze, und die Studierenden können innerstädtisch schön wohnen, ohne dass es zu weiterer Oberflächenversiegelung durch Neubauten kommt." Die Auslastungsquote der Heime liege übers ganze Jahr fast bei 100 Prozent.
Um den Wohnungsmarkt zu entlasten und die Heimplatzquote zu erhöhen, hat das Land nun 50 Millionen Euro für Investitionen in diesem Bereich reserviert. Zudem soll Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) mit Stadt, Land und Heimbetreibern einen "runden Tisch" angekündigt haben, wie die TT berichtete.
Die Akademikerhilfe wurde 1921 von Prälat Karl Rudolf (1884-1964) in Wien gegründet und hat den jeweiligen Erzbischof von Wien als Protektor; die Bischofskonferenz entsendet ein Mitglied in den Vorstand. Aktuell betreibt die Akademikerhilfe 40 Studentenheime in ganz Österreich und bietet über 4.500 Studentenheimplätze an. Davon sind 1.500 Plätze in kirchlichen Einrichtungen.
Quelle: kathpress