Solidarisch in Corona-Zeiten
Startschuss für Missio-Jugendaktion 2020
Solidarisch in Corona-Zeiten
Startschuss für Missio-Jugendaktion 2020
Die Corona-Pandemie betrifft die ganze Welt und damit auch die Kirche weltweit: Solidarität mit Opfern der Krise und den stark betroffenen Ländern des Südens sei daher dringend notwendig, betonte der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich, Pater Karl Wallner, zum Start der traditionellen Missio-Jugendaktion 2020 am Mittwoch auf dem Wiener Stephansplatz. Gemeinsam mit Dompfarrer Toni Faber, einem der prominenten Unterstützer der Aktion, rief Wallner auf, sich in Europa nicht nur auf die eigenen Probleme zu fokussieren. Ihm seien die Herausforderungen hierzulande wohl bewusst, "da wir so eine Pandemie noch nie hatten, aber die Gefahr ist sehr groß, dass wir auf die Länder des Südens vergessen".
Die Jugendaktion von Missio Österreich und der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ) motiviert seit mehr als 40 Jahren Initiative Kinder und Jugendliche in Österreich zum Engagement für Gleichaltrige in Afrika, Asien und Lateinamerika. Tausende junge Leute aus Pfarren und Schulen in ganz Österreich verkaufen dabei Schokoladepralinen und heuer auch erstmals vegane Fruchtgummis. Mit dem Erlös werden Projekte in Uganda, Haiti, Indien und Burkina Faso sowie ein Bildungsprojekt der Katholischen Jugend finanziert. Die jungen Verkäufer werden in ihrem Engagement heuer auch von der lebensgroßen Schokopralinen-Packung namens "Toni" unterstützt.
Nur der geringste Teil der weltweit insgesamt rund 1,3 Milliarden Katholiken lebe "im sehr wohlhabenden Europa", es sei daher auch wichtig sich mit den ärmeren Ländern des globalen Südens zu solidarisieren, die von der Pandemie sehr stark betroffen sind, sagte Missio-Nationaldirektor Wallner. "Es gibt eine Zunahme an Armut und bereits Hungerkatastrophen."
Die Jugendaktion bietet eine Gelegenheit "Gutes zu tun", so der Missio-Chef. Es handle sich um eine Aktion gegen Not und Armut, gleichzeitig aber auch "gegen unsere Depressionen, weil jeder weiß, dass Schokolade die Traurigkeit etwas abmildert", so Wallner.
Schokolade und nachhaltige Hilfe
Kinder und Jugendliche können einen "großen Beitrag leisten", dass andere Kinder und Jugendliche eine Zukunft haben, betonte Dompfarrer Faber. Die Jugendaktion sei ein "nachhaltiges Wehzeichen, dass es möglich ist der Not zu begegnen". Und auch wenn die Not in Österreich in Folge der Corona-Krise groß und spürbar sei, "darf man nicht den Schluss ziehen, dass wir nur noch auf uns schauen müssen und nicht mehr auf die anderen". "Im Gegenteil, wir müssen die Hilfe verstärken", mahnte der Wiener Dompfarrer.
Monat der Weltmission im Oktober
Die Jugendaktion fällt in den Monat der Weltmission. Höhepunkt dieser Zeit ist der Weltmissions-Sonntag (WMS), der seit 1922 jährlich am vorletzten Sonntag im Oktober begangen wird, heuer am 18. Oktober. An diesem Tag ist die Weltkirche aufgerufen für die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt zu sammeln.
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie, Unsicherheit und dem Rückgang bei der Anzahl der Kirchenbesucher in der Viruskrise befürchten die Missio-Verantwortlichen einen Rückgang bei den Spendeneinnahmen. "Ich zittere dem Weltmissionssonntag entgegen", so Pater Wallner. Noch sei die Spendenlage aber "befriedigend" und auch die Missio-Mitarbeiter könnten gehalten werden.
Hilfe für Kinder in Haiti und Uganda
Mit dem Spendenerlös der heurigen Jugendaktion unterstützen die KJÖ und Missio u.a. Projekte für Toiletten und Hygiene für junge Schulmädchen in Uganda, Hilfe für ehemalige Kindersoldatinnen und -soldaten in Haiti sowie ein Projekt gegen Verachtung und Diskriminierung in Indien. Schließlich hat die Jugendaktion auch heuer wieder ein Projekt der Katholischen Jugend Österreich im Fokus, in dem Jugendarbeit zu den Themen Schöpfungsverantwortung, Nachhaltigkeit und Fairness in Österreich betrieben wird. Das Engagement der Jugendlichen wird zudem durch eine Preisverleihung gefördert.
Im Vorjahr beteiligten sich zehntausende Jugendliche aus über 1.000 Pfarren und 400 Schulen in ganz Österreich an der Jugendaktion; dabei wurden 300.000 Packungen Schokopralinen und 56.000 Packungen saure Bio-Fruchtgummitierchen verkauft.
Quelle: Kathpress