50 Jahre Ständige Diakone in der Diözese St. Pölten
50 Jahre Ständige Diakone in der Diözese St. Pölten - das war der Anlass für einen Festgottesdienst am Sonntag mit Weihbischof Anton Leichtfried im Dom der niederösterreichischen Landeshauptstadt. Er dankte in der Predigt allen Diakonen und deren Frauen und Kindern. Diakone stünden mit ihrem Tun - manchmal ohne es zu wissen - für gelebte Nächstenliebe und seien deren Multiplikatoren. Auch Bischof Alois Schwarz äußerte laut einem Bericht auf der Diözesan-Website in einer Grußbotschaft Dankbarkeit: "Viele von euch Diakonen gingen und gehen den Weg zu den Armen und mit den Armen und Verlassenen und Kranken in unserer Diözese." Dadurch würden sie zu "Zeugen dafür, dass Gott die Liebe ist".
Die erste Weihe eines Ständigen Diakons in Österreich fand im Dezember 1969 in Feldkirch statt. In den Diözesen Wien, Innsbruck und St. Pölten folgten die ersten Weihen 1970. Seither gibt es in allen österreichischen Diözesen dieses neue Dienstamt, und es wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten weit mehr als 900 Ständige Diakone geweiht.
Der St. Pöltner Diözesanreferent für den Diakonat, Thomas Resch, erklärte, dass Diakone "keine Ersatzpriester" seien, auch wenn sie oft in den Pfarren vor Ort präsent seien und um die Lebenspraxis der Menschen wüssten. Der Diakon sei ein "besonders sichtbares Zeichen, dass die Kirche dem Menschen dienen soll". Und weil dieser Dienst untrennbar mit der Verkündigung des Evangeliums verbunden sei, nähmen Diakone auch liturgische Aufgaben wahr, erklärte Resch.
In der Diözese St. Pölten sind derzeit 80 Diakone ständig aktiv. 110 Männer wurden in den vergangenen 50 Jahren zu Ständigen Diakonen geweiht, 18 davon verstarben, 12 können ihren Dienst wegen gesundheitlicher Probleme nicht ausüben. 10 Männer befinden sich im aktuellen vierjährigen Ausbildungskurs, der 2022 abgeschlossen wird.
Das Diakonat war vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) als eigene und beständige hierarchische Stufe - wie es schon in der frühen Kirche üblich war - wiederhergestellt worden. Seit 1968 können auch verheiratete Männer in der katholischen Kirche zu "Ständigen Diakonen" geweiht werden. Neben dem verheirateten Diakon gibt es auch den unverheirateten. Dieser muss vor der Weihe das Zölibatsgelübde ablegen. Für die meisten unverheirateten Diakone ist der Diakonat ein Zwischenschritt zur Priesterweihe.
Tätig sind die Diakone in der Liturgie, der Verkündigung und im karitativen Bereich. Die meisten wirken ehrenamtlich in Pfarrgemeinden, etliche haben aber auch Aufgabenbereiche in der Krankenseelsorge, in der Seniorenpastoral, der Gefängnisseelsorge oder in Bildungshäusern übernommen. Statistisch gibt es in jeder vierten Pfarre in Österreich einen Diakon.
Quelle: kathpress