Seit 330 Jahren wirkt der Elisabethinen-Orden in Graz
Vor 330 Jahren, am 19. Oktober 1690, kamen drei Schwestern vom Orden der Elisabethinen aus dem deutschen Düren in Graz an und bildeten damit den Kern für das bis heute bedeutsame Wirken der Gemeinschaft im Bereich der Krankenpflege und Armenfürsorge. Die Initiative dafür war von der steirischen Gräfin Maria Theresia von Wagensperg ausgegangen, die - nach einigem Zögern und damit einhergehenden Problemen für den Orden - schließlich nach drei Jahren den nötigen Stiftungsbrief ausstellte, sodass 1694 die Grundsteinlegung für Kloster und Krankenhaus erfolgen konnte. Zum Jubiläum sind nun zwei Broschüren zum Thema "Begegnungen der Nächstenliebe" über die Seelsorge und "Werkstatt der Nächstenliebe" über die Apotheke der Elisabethinen erschienen.
Begonnen haben die Schwestern mit sechs Betten, einem Wundarzt, einem Chirurgen, einem Seelsorger und einer Apotheke. Heute bilden zwölf Schwestern mit Sr. Bonaventura Holzmann als Generaloberin den Konvent in der Grazer Elisabethinergasse. Der Orden führt dort ein gemeinnütziges Akutkrankenhaus mit den Abteilungen Anästhesie, Chirurgie, HNO, Innere Medizin und Radiologie verbunden mit einem seelsorglichen Angebot. Insgesamt haben die Grazer Elisabethinen heute 500 Mitarbeiter und im Krankenhaus knapp 200 Betten.
Darüber hinaus gibt es im Seniorenhaus St. Christophorus 14 barrierefreie und betreute Mietwohnungen. Im Hospiz St. Elisabeth werden Menschen in der letzten Lebensphase umfassend betreut: im Vinzidorf-Hospiz in Graz-St. Leonhard wird dies auch für obdachlose Menschen geleistet.
Gründerin der Elisabethinen ist Mutter Apollonia Radermecher, die 1622 die Leitung des Armenspitals ihrer Heimatstadt Aachen übernahm. Der Orden widmet sich bis heute vor allem der Krankenpflege und Armenfürsorge und lebt nach der Regel für den dritten Orden des hl. Franziskus. Patronin ist die heilige Elisabeth von Thüringen, die auf ein Leben in adeligem Wohlstand verzichtete, um den Armen zu dienen.
In Österreich haben die Elisabethinen neben dem Kloster und Krankenhaus in Graz auch Standorte in Klagenfurt, Linz und Wien. Daneben gibt es weitere Einrichtungen des Ordens im Gesundheits- und Bildungsbereich, wie das Kurhaus Marienkron, das Hospiz St. Barbara, das kardiologische Rehabilitationszentrum, die "forte Akademie", die Patientenuniversität sowie das Zentrum für ganzheitliche Gesundheit "Elisana".
(Infos: www.elisabethinen.at)
Quelle: kathpress