Friedensgebet im Salzburger Dom
Erzbischof Lackner: "Wir beugen uns nicht der Gewalt"
Friedensgebet im Salzburger Dom
Erzbischof Lackner: "Wir beugen uns nicht der Gewalt"
Gläubige Menschen müssen den Terroranschlag "im Namen Gottes verurteilen und sich innerlich mit ganzer Geistes- und Glaubenskraft entgegenstemmen": Dazu hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Dienstagabend im Rahmen eines ökumenischen Friedensgebetes im Salzburger Dom aufgerufen. "Wir beugen uns nicht der Gewalt und werden nicht in die Geschäftigkeit des Alltags flüchten", appellierte Lackner zu Beginn des Gebets. Friede, ein von allen Religionen anerkanntes Grundwort des Glaubens, sei ein kostbares Gut. Dieses gelte es zu verteidigen, "nötigenfalls durch die dafür autorisierten Einrichtungen für Recht und Ordnung", konstatierte Lackner. Dies sei in dieser Nacht geschehen und "dafür sind wir dankbar", so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz.
Am Gebet nahmen neben Lackner und dem Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer auch der rumänisch orthodoxe Erzpriester Dumitru Viezuianu, der altkatholische Pfarrer Martin Eisenbraun, John Reeves von der griechisch-ukrainisch-katholischen Gemeinde, die methodistische Pastorin Dorothee Büürma sowie Zoran Vrabaski für die serbisch-orthodoxe Kirche teil.
Zum Themenschwerpunkt "Terror in Wien"
Das ökumenische Gebet sei ein Zeichen des Mitgefühls für die Betroffenen, Opfer, Trauernden und Verängstigten des Attentats vom Montagabend, bei dem fünf Menschen gestorben sind, betonte Lackner. Als Zeichen der Verbundenheit läuteten zu Beginn des Gebets um 18 Uhr für 10 Minuten die Glocken der Pfarren in der Erzdiözese Salzburg.
Der Anschlag in Wien habe gezeigt, dass das, "was man in Österreich immer weit weg gewusst hatte, nun sehr nah ist", so Lackner. Und weiter: "Welch irregeleitete, menschenverachtende Ideologie war da am Werke? Wahllos in friedlich versammelte Menschen zu schießen."
Neben einer Lesung aus den Klageliedern und gemeinsam gesprochenen Versen aus Psalm 34 beteten die Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Kirchen auch das Vater Unser und brachten Fürbitten vor. "Gott, unser Vater, Gewalt und Terror sind in unseren Alltag gedrungen. Wir bitten dich um Frieden und Versöhnung zwischen verfeindenden Völkern und Volksgruppen, zwischen Religionen", so die gemeinsame Bitte.
Quelle: Kathpress