Kirchenorganisationen: 101 Millionen Euro für Hilfsprojekte
Die kirchlichen Hilfswerke und Orden haben im Jahr 2019 Entwicklungs- und Missionsprojekte in den Ländern des Südens und in den ärmsten Ländern Europas im Umfang von 101 Millionen Euro finanziert. Dies geht aus dem jetzt veröffentlichen Jahresbericht der KOO hervor. Der KOO (Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission) gehören die entwicklungspolitischen, humanitären und missionarischen Organisationen der katholischen Kirche an - etwa Caritas Österreich, Dreikönigsaktion, Missio, "Aktion Familienfasttag" der Katholischen Frauenbewegung, "Welthaus" und "Horizont.3000" -, sowie die in der Projektarbeit engagierten Ordensgemeinschaften.
Insgesamt wurden im Vorjahr 3.068 Projekte in 129 Ländern weltweit gefördert, weit mehr als zwei Drittel davon in der Entwicklungszusammenarbeit. Stärkste Empfängerländer waren laut dem Jahresbericht Äthiopien (5,3 Millionen Euro), Indien (4,4 Mio.) und Uganda (4,2 Mio.), danach Mosambik (2,9 Mio.) sowie Tansania, die Demokratische Republik Kongo und Jordanien (je 2,7 Mio.). Für alle diese Länder gab es Kofinanzierungen durch die Republik Österreich, die EU oder sonstige öffentliche Geldgeber. In Österreich selbst wurden Mittel in der Höhe von 4,4 Mio. Euro eingesetzt, das meist berücksichtigte sonstige Land Europas war die Ukraine mit knapp 2,7 Mio. Euro.
Der Großteil (71 Prozent) der ausgeschütteten 101 Mio. Euro betraf Entwicklungsarbeit im engeren Sinn, für humanitäre Hilfe wurden 14 Prozent der Mittel eingesetzt, für nicht staatlich anrechenbare Projekte Mission, Sakramentenpastoral oder Katechese 7,1 Prozent, für Bildungsarbeit 5,6 Prozent. Als "Verwaltungsaufwand" deklarierte die KOO 4,1 Millionen Euro.
Freistetter: Weltkirche wird erlebbar
Der KOO-Vorsitzende Militärbischof Werner Freistetter, der in der Bischofskonferenz zuständiger Referatsbischof für den Bereich Weltkirche ist, erklärte zu den in der Bilanz veröffentlichten Zahlen, durch die Einblicke in die Details der Projektarbeit lasse sich leichter begreifen, "was es alles braucht und welche Schritte zu tun sind, um die Welt zu verändern, sie gerechter zu machen". Das in der Jahresbilanz ablesbare Engagement mache jede Pfarre, "ja jede und jeden Einzelnen, zu einem Teil der Weltkirche und verpflichtet alle von uns zu solidarischem Handeln für nahe und entfernte Gesellschaften und Völker", schrieb Freistetter in seinem Vorwort.
Die Geschäftsführerin der KOO, die Politikwissenschaftlerin Anja Appel, wies darauf hin, dass es zentral für die Arbeit der KOO und ihrer Mitglieder ist, die Sichtweise und Problemanalyse der Menschen vor Ort in die Zusammenarbeit hineinzunehmen. Das habe auch die Sondersynode zu Amazonien in Rom gezeigt, der zwei rückblickende Texte in dem Jahresbericht gewidmet sind.
Berichte der KOO-Mitglieder über ihre Schwerpunktsetzungen im Jahr 2019 finden sich auf zwölf der insgesamt 40 Seiten des Jahresberichtes. (Info: www.koo.at/jahresberichte)
Quelle: kathpress