"Aktion Leben" warnt vor Werbung für "Social Egg Freezing"
Auf zahlreiche oft übersehene Risiken des "Social Egg Freezing" weist die Aktion Leben hin. Die reproduktionsmedizinische Methode, bei der einer Frau Eizellen entnommen und diese als Reserve für eine spätere Schwangerschaft eingefroren werden, sei teuer, wenig erfolgversprechend und in Österreich - sofern keine medizinische Indikation vorliegt - "aus guten Gründen verboten", betonte "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Aussendung am Mittwoch. Es sei bedenklich, dass für den "mehr als unsicheren Weg fürs Kinderkriegen" dennoch geworben werde; Frauen sollten bei unkritischen Anbieter-Informationen sehr vorsichtig sein.
Durchaus stelle der Lockdown viele Singles vor das Problem, dass das Schließen neuer Freundschaften bis hin zum Finden eines Partners fürs Leben erschwert sei, heißt es in der Mitteilung. "Frauen sorgen sich, ob sie damit auch ihren Kinderwunsch werden begraben müssen. Denn die Chance, schwanger zu werden, sinkt mit jedem Lebensjahr." Diese Sorgen gelte es ernst zu nehmen - nicht jedoch durch vermehrte Hinweise auf Social Egg Freezing, mit denen Anbieter diese besondere Situation ausnützen würden.
Frauen sollten wissen, worauf sie sich einlassen, forderte Kronthaler. Der Erfolg einer künstlichen Befruchtung nach Social Egg Freezing hänge wesentlich von der Anzahl und Qualität der verfügbaren Eizellen ab, wobei beides bei jungen Frauen zwischen 20 und 25 Jahren - "in einem Alter, in dem es noch genügend Zeit gibt, um auf natürlichem Weg schwanger zu werden" - am besten gegeben sei. Nicht nur bei der Eizellentnahme, sondern auch bei der Schwangerschaft selbst spiele das Alter eine entscheidende Rolle. Mit fortschreitendem Alter würden dann vermehrt Komplikationen auftreten, die für Mutter und Kind gefährlich sein können.
Zu bedenken sei weiters auch, dass mehr als 90 Prozent der tiefgefrorenen Eizellen nie verwendet würden und auch von den Verwendeten nur ein Drittel zu einer Schwangerschaft führten. Somit werde ein enormer Aufwand mit erheblichen Kosten für Eizellentnahme und Lagerung betrieben, während sich Frauen zugleich Hormonstimulation und Punktation aussetzten, oft sogar mehrmals, wenn nicht gleich genügend Eizellen gewonnen werden. "Der Nutzen ist aber vage und häufig gar nicht gegeben", so Kronthaler. Die Gewinner des Social Egg Freezing seien die Anbieter, die damit gutes Geschäft machten. "Kosten und Risiken tragen jedoch die Frauen", so die "Aktion Leben"-Generalsekretärin.
Quelle: kathpress