Kärntner Ordensfrau leitet Europa-Provinz der Missionsschwestern
Die Kärntner Ordensfrau Sr. Pallotti Findenig steht ab sofort an der Spitze der europäischen Provinz der Kongregation der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut (CPS). Die Ordensprovinz umfasst Österreich, Deutschland, Dänemark, die Niederlande und Portugal und zählt rund 190 Ordensschwestern. Sr. Pallotti Findenig - sie folgt auf Sr. Ingeborg Müller - war bisher Hausoberin des Klosters Wernberg in Kärnten. Die europäische Provinz der Missionsschwestern wurde 2018 durch die Zusammenlegung von bisher drei eigenständigen Provinzen gegründet.
Sr. Pallotti Findenig wurde 1943 in Wolfsberg in Kärnten geboren. Mit 21 Jahren trat sie ins Kloster Wernberg ein. Nach Ablegung ihrer ersten Profess studierte sie Theologie in Salzburg und Innsbruck. Ihr Weg führte sie weiter nach Südafrika, wo sie die Novizinnen der Ordensgemeinschaft unterrichtete, und später ins bischöfliche Knabenseminar in Linz, in dem sie als Spiritualin arbeitete. Als Provinzoberin für Österreich kam sie dann wieder zurück nach Wernberg. Die letzten Jahre arbeitete sie als Pastoral- und Pfarrassistentin und war Vorsitzende der Regionalkonferenz der Frauenorden in der Diözese Gurk-Klagenfurt. Zuletzt wirkte sie als Hausoberin in Kloster Wernberg.
Der Orden der "Missionsschwestern vom Kostbaren Blut" wurde 1885 vom Trappisten-Ordensmann Priester und Missionar Franz Pfanner (1825-1909) gegründet. Der in Langen bei Bregenz geborene Pfanner war 1879 nach Natal (Südafrika) aufgebrochen, um dort eine Klosterneugründung zu versuchen.1882 gründete er in Südafrika das Männerkloster Mariannhill, 1885 dann den Frauenorden mit der im Rheinland geborenen Paula Edmunds als erster Generaloberin. Sie baute in Europa die Ausbildungsstätten für die Missionsschwestern auf und führte damit auch das Werk Pfanners fort.
Die Schwestern kümmerten sich hauptsächlich um afrikanische Mädchen und Frauen. 1891 wurde ein erstes Ausbildungshaus in den Niederlanden eröffnet, 1898 die ersten Stationen im heutigen Kongo sowie in Tansania. Heute ist der Orden mit Häusern und Gemeinschaften in Afrika, Europa, Nordamerika, Südkorea und Papua-Neuguinea vertreten.
Im Südkärntner Wernberg wirken die Missionsschwestern seit 86 Jahren. Der Orden kaufte 1935 das Schloss Wernberg, das sich damals in einem schlechten Zustand befand. Die Schwestern machten den Renaissancebau auf einer Anhöhe über der Drau wieder bewohnbar. Während des Zweiten Weltkrieges dienten Teile der Anlage auch als Unterbringungsort für kranke und behinderte Menschen. Nach Kriegsende begann der Wiederaufbau.
Das Kloster Wernberg führt unter anderem eine Gästepension und ein Bildungshaus, einen Integrationskindergarten und einen Klosterladen, in dem Erzeugnisse aus dem landwirtschaftlichen Betrieb angeboten werden. (Infos: www.klosterwernberg.at)
Quelle: kathpress