Caritas begrüßt humanitäre Hilfe der Stadt Wien für Bosnien
Die Caritas der Erzdiözese Wien hat die humanitäre Hilfsaktion der Wiener Stadtregierung für Bosnien begrüßt. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hatte am Samstag angekündigt, eine drei Tonnen schwere Hilfslieferung nach Bosnien zu schicken. Klaus Schwertner, gf. Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, war vergangene Woche selbst vor Ort in der Region. Die Hilfslieferung aus Wien sei ein ermutigendes Signal und eine wichtige Hilfe für die Menschen vor Ort, betonte er.
"Drei Autostunden von Österreich entfernt und knapp zwei Monate nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Lipa sind noch immer tausende geflüchtete Menschen in Bosnien-Herzegowina obdachlos. Die Nächte sind bitterkalt. Viele Menschen weisen Erfrierungen an Armen und Beinen auf. Lebensmittel und Kleidung werden dringend gebraucht, die humanitäre Situation ist dramatisch", so Schwertner.
Vor diesem Hintergrund begrüßt Schwertner die Initiative Wiens ebenso wie die Hilfe, die bereits durch den Bund geleistet wurde. "Doch, wer die Situation vor Ort erlebt hat, weiß auch: Hier ist ein erster Schritt gesetzt, aber mehr Hilfe ist dringend notwendig. Europa kann nicht zusehen, wenn die Menschenrechte an den EU-Außengrenzen - in Bosnien oder etwa auch in Griechenland - suspendiert werden."
Aufnahme von Familien gefordert
Schwertner erinnert an die jüngste Abschlusserklärung der Österreichischen Bischofskonferenz. Österreichs Bischöfe hatten am Freitag einmal mehr die Aufnahme von Familien, die derzeit noch auf griechischen Flüchtlingsinseln ausharren müssen, gefordert. "Grenzen zu sichern und Menschen zu schützen dürfen einander niemals ausschließen", so die Bischöfe.
Der geschäftsführende Caritasdirektor mahnt, dass Europa seiner Verantwortung gerecht werden müsse: "Dann muss es in Bosnien-Herzegowina jetzt endlich darum gehen, für alle Menschen ein Dach über dem Kopf sicherzustellen. Und im Falle Griechenlands wird die Caritas so wie Österreichs Bischöfe nicht müde zu betonen, dass Österreich so wie viele andere europäische Länder auch zumindest 100 Familien mit kleinen Kindern im Rahmen einer geordneten Rettungsaktion aus Griechenland aufnehmen muss."
Die 2.500 Menschen, die rund um Bihac auf sich alleine gestellt sind, unterstützt die Caritas mit Essen, Decken, winterfesten Jacken, Schuhen und mit einfacher medizinischer Versorgung. Auch in den Lagern unterstützt die Caritas in enger Zusammenarbeit mit dem lokalen Roten Kreuz mit warmen Mahlzeiten und z.B. einem Wäscheservice. Direkt nach dem Brand in Lipa wurden kurzfristig weitere 120.000 Euro für die akute Versorgung zur Verfügung gestellt. Die lokale Bevölkerung (ein Fünftel lebt in Armut) wurde z.B. mit Heizkostenzuschüssen unterstützt. Hilfe wird dringend gebraucht.
Caritas-Spendenkonto: IBAN AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Menschen auf der Flucht; Online-Spenden: www.caritas.at/balkan
Quelle: kathpress