Salvatorianer starten nach Seligsprechung in ein Pater-Jordan-Jahr
Mit einem Pater-Jordan-Jahr wollen die Salvatorianerinnen und Salvatorianer den Schwung aus der Seligsprechung ihres Ordensgründers mitnehmen und gestärkt und erneuert in die Zukunft gehen. Das hat P. Josef Wonisch, Provinzial der Salvatorianer in Österreich, am Montag unmittelbar nach seiner Rückkehr von den Seligsprechungssfeierlichkeiten in Rom, gegenüber Kathpress betont. P. Franziskus Jordan, Gründer der Salvatorianer und Salvatorianerinnen, wurde am Samstag, 15. Mai, selig gesprochen.
Papst Franziskus nannte beim Mittagsgebet am Sonntag den neuen Seligen einen "unermüdlichen Botschafter des Evangeliums". Jordans apostolischer Eifer solle allen in der Kirche "ein Beispiel und eine Richtschnur sein". Am Sonntagnachmittag feierte die Ordensfamilie der Salvatorianer mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine Dankesmesse im Petersdom. Aus Österreich war Corona-bedingt nur eine kleine Delegation von Patres und Schwestern nach Rom gereist.
P. Wonisch griff im Kathpress-Interview den Gedanken des Papstes vom "unermüdlichen Botschafter des Evangeliums"auf. Für die Salvatorianer gelte es, zurück zu den Quellen zu gehen und aus dem Gebet und Lesen bzw. Meditieren der Heiligen Schrift heraus immer wieder neue Wege der Verkündigung zu beschreiten.
Auch wenn coronabedingt vor Ort nur wenige Personen bei der Seligsprechung mit dabei sein konnten, hätten die Feier via Medien viele Menschen weltweit mitverfolgt. Der zuvor auch in Rom eher unbekannte P. Jordan sei nun einer weit größeren Öffentlichkeit bekannt, so Wonisch.
Der kirchliche Gedenktag des neuen Seligen ist der 21. Juli. In Österreich wird zum ersten Gedenktag ein "Pater-Jordan-Jahr" eröffnet. Dazu findet um 18 Uhr ein Festgottesdienst in der Wiener Michaelerkirche statt. Schon zuvor laden die Salvatorianerinnen und Salvatorianer am 16. Juni zu einem Dankfest ins Kloster St. Michael in Wien. Der Linzer Altbischof Maximilian Aichern wird am Beginn des Festes einer Vesper vorstehen.
Aufnahme "in das Verzeichnis der Seligen"
Nachdem bei der Feier am Samstag der Generalobere des Ordens, Milton Zonta, Kardinal Angelo De Donatis um die Seligsprechung gebeten hatte, verlas dieser das Dekret, mit dem der Papst Jordan "in das Verzeichnis der Seligen" aufnahm. Nach dem Seligsprechungsakt gab es spontanen Beifall. Wie bei solchen Feiern üblich wurde ein Porträtbild des neuen Seligen enthüllt; eine Monstranz mit Reliquien Jordans stand neben dem Altar.
Nach einem kurzen Moment der Stille brachen die Feiernden in spontanen Beifall aus und stimmten ein Halleluja an. Dabei wurde auch ein Porträtbild des neuen Seligen enthüllt und eine Monstranz mit Reliquien Jordans zum Altar gebracht.
Letzteres war der wohl bewegendste Moment der Feier. Denn die Reliquien wurden von der kleinen Livia Maria nach vorne getragen, bei der im Mutterleib eine unheilbare tödliche Krankheit diagnostiziert worden war; das Kind würde nicht lebensfähig sein. In ihrer Verzweiflung hatten sich die Eltern, die einer Gruppe von brasilianischen Laiensalvatorianern angehören, im Gebet an P. Franziskus Jordan um Hilfe gewandt. Tatsächlich wurde das Mädchen am 8. September 2014, dem Todestag von P. Jordan, gesund geboren und erfreut sich bis heute bester Gesundheit. Papst Franziskus erkannte das Wunder auf Fürsprache des neuen Seligen nach eingehender Prüfung an. Livia Maria und ihre Familie nahmen als Ehrengäste an der Feier in der Lateranbasilika teil.
Johann Baptist Jordan, der später den Ordensnamen Franziskus Maria vom Kreuz annahm, gründete nach Priesterweihe und Studienaufenthalten in Rom sowie im Libanon im Jahr 1881 die "Gesellschaft des Göttlichen Erlösers"; sieben Jahre später folgte der weibliche Zweig des Ordens. Der Salvatorianer-Gemeinschaft gehören heute weltweit rund 2.000 Frauen und Männer an. Sie arbeiten in 40 Ländern unter anderem als Seelsorger, Lehrer und Erzieher. Franziskus Jordan selber wirkte lange in Rom. Er starb 1918 in Tafers bei Freiburg in der Schweiz. Während des Ersten Weltkrieges hatte er die Ordensleitung in das neutrale Land verlegt.
(Infos: https://paterjordan.org bzw. www.salvatorianer.at)
Quelle: kathpress