Salzburger Dom: "Zukunftsfit" mit Eintritt, Führungen, Audio-Guide
Mit Neuerungen wie einem "Domerhaltungsbeitrag" von fünf Euro, thematischen Führungen und einem Audio-Guide als Begleiter auf verschiedenen Touren soll der Salzburger Dom "zukunftsfit" gemacht werden. Dem allmählich wieder einsetzenden "Overtourism" soll ab Oktober mit Eintrittsgeld begegnet werden, ohne freilich die Bedeutung der Bischofskirche als "Haus Gottes und des Gebets" infrage zu stellen, wie Gästeservice-Leiter Hermann Signitzer in einer Aussendung der Erzdiözese am Mittwoch betonte. Betende sowie Salzburger Katholiken sind vom Obolus ausgenommen.
Ziel des im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellten Maßnahmenpakets für "die Top-Sehenswürdigkeit der Mozartstadt" ist es laut Signitzer, "dass möglichst viele Menschen aus dem Dom begeistert herauskommen, weil sie etwas von den vielen Geschichten und Geheimnissen dieser Kirche mit in ihren Alltag nehmen. Dafür arbeiten wir mit unserem Konzept für die Seelsorge, mit Kirchenmusik, Kunstinstallationen und Konzepten".
Dazu gehörten die rund 40 Minuten dauernde Domführung, die nun täglich jeweils um 14 Uhr startet, sowie thematische Führungen nach Vereinbarung. "Musik zu Mittag" sei immer um 12.05 Uhr zu hören. Neu sind auch die Gratis-Dom-App sowie die Audio-Guides zum Ausborgen um drei Euro, die auf drei verschiedenen Touren durch die Kathedrale und ihre Geschichte begleiten. Der Guide ist aber auch kostenlos in der "Progressive Web App" erhältlich, über die man via QR-Code und die Website www.salzburger-dom.at zum Download kommt. Drei Touren sind jeweils gespeichert - eine klassische, eine für Leute mit wenig Zeit und eine für Kinder, wie die Erzdiözese mitteilte.
Über das neue, ab 23. Oktober mit Gebühren verbundene Zutrittssystem hieß es, der Dom sei seit langer Zeit eine "eigenständige Rechtsperson, die angehalten ist, sich selbst zu finanzieren". Allein mit Spenden, etwa aus Kollekte, Opferstöcken oder dem Kerzenverkauf, seien anstehende Renovierungs- und Sanierungsarbeiten sowie der laufende touristische Betrieb nicht mehr zu decken. Der Domerhaltungsbeitrag von fünf Euro gilt für Erwachsene, Minderjährige besuchen die Kathedrale gratis.
Mit der Einführung des Beitrags sollen auch die Touristenströme gelenkt werden, erklärte Dietmar Koisser, der zweite Gästeservice-Leiter im Dom. Gerade rund um die Mittagszeit - der "Rushhour" für Tagesgäste - sei der Dom als Sakralraum oft "nicht erkennbar" gewesen. Die neue Abteilung Gästemanagement im Domkirchenfonds soll sich nun professionell um den Besucherbetrieb kümmern.
"Für alle Katholikinnen und Katholiken der Erzdiözese Salzburg gilt, dass sie mit ihrem Kirchenbeitrag bereits zum Erhalt des Doms beitragen", so Domkustos Johann Reißmeier. Das Kirchenbeitragsreferat der Erzdiözese Salzburg werde deshalb Gutscheine für Domjahreskarten versenden, die "Musik zu Mittag" und das Ausleihen der Audio-Guides sind dabei inkludiert.
Bereits mit Juni starten auch regelmäßige Konzerte der Salzburger Dommusik zu je 20 bzw. 27 Euro pro Person. (Info: www.salzburger-dom.at)
Quelle: kathpress