Kärnten: Kirche feiert Schutzpatronin Hemma von Gurk
Am kommenden Sonntag, 27. Juni, feiert die Diözese Gurk-Klagenfurt mit dem Hemmafest in Gurk den Festtag der heiligen Hemma, der Landesmutter und Schutzpatronin von Kärnten. Im Rahmen des Hemmafestes wird Diözesanbischof Josef Marketz unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Maßnahmen um 10 Uhr gemeinsam mit dem Domkapitel den Festgottesdienst im Dom zu Gurk feiern. Der Gottesdienst, der musikalisch von Organist Andrej Feinig und Kantorin Gudrun Aichern mitgestaltet wird, wird auch heuer wieder live in Radio Maria übertragen.
Um 14 Uhr feiern Dompropst Engelbert Guggenberger und das Gurker Domkapitel die traditionelle Hemma-Vesper in der Krypta des Gurker Doms. Unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Vorschriften gibt es nach dem Gottesdienst und nach der Vesper die Möglichkeit, den Augensegen mit dem Ring der heiligen Hemma am Hemmagrab zu empfangen.
Für die Mitfeier des Gottesdienstes und der Vesper ist eine Anmeldung unter Tel. 04266/8236-12 erforderlich.
Wohltäterin und Ordensgründerin
Hemma von Gurk wurde um 980 als Gräfin von Friesach-Zeltschach geboren. Nach dem Tod ihres Mannes, Graf Wilhelm von der Sann, und der Ermordung ihrer Söhne verwendete sie sämtliche Besitztümer in Kärnten, in der Steiermark und in Krain für verschiedene geistliche Stiftungen, so zum Beispiel für das Nonnenstift Gurk und das Benediktinerstift Admont in der Steiermark. Letzteres wurde erst Jahrzehnte nach ihrem Tod vom Erzbischof von Salzburg eingerichtet. Die Gründung des Frauenklosters in Gurk hat Hemma hingegen selbst betrieben, und sie konnte die Fertigstellung von Kirche und Kloster im Jahr 1043 erleben. Darüber hinaus ließ sie in der Umgebung von Gurk sechs Kirchen bauen.
Bekannt waren auch ihr Einsatz und ihre offene Hand für die Bedürftigen, weshalb bereits zu Lebzeiten Hemmas eine breite und intensive Wertschätzung und Verehrung einsetzte, die auch nach ihrem Tod, vermutlich am 29. Juni 1045, nicht abbrach. Hemma wurde zunächst in der Klosterkirche beigesetzt. 1174 wurden ihre sterblichen Überreste aus der alten Klosterkirche in die 100-säulige Krypta des Gurker Domes, einer der bedeutendsten romanischen Kirchenbauten Österreichs, übertragen.
Die Verehrung der frommen Adeligen verbreitete sich rasch. Schon aus den Jahren 1227/28 sind die ersten wunderbaren Heilungen überliefert, die auf Hemmas Fürsprache zurückgeführt wurden. Im Spätmittelalter wurde in Rom ein Heiligsprechungsverfahren eingeleitet. Obwohl im Zuge dieses Prozesses Zeugen von 90 Wundern auf Fürbitte Hemmas berichteten und die Untersuchungen einen äußerst lebendigen Kult nachwiesen, kam der Kanonisationsprozess zu keinem Abschluss. Erst am 5. Jänner 1938 erfolgte die offizielle Heiligerklärung Hemmas durch Rom.
Heute ist ihr Grab Ziel zahlreicher Pilger. Die Hemma-Verehrung ist weit über Kärntens Landesgrenzen hinaus, vor allem auch in Slowenien, verbreitet.
Quelle: kathpress