Franz Weiss: Als Steirer Künstler Diener der Schöpfung
International anerkannt, doch fest verwurzelt in der Steiermark - das war der studierte Maler Professor Franz Weiss, zu dessen 100. Geburtstag im Grazer Bildungshaus St. Martin eine Ausstellung gezeigt wird. Wie sehr Franz Weiss "Zugang zu den Herzen der Menschen gefunden" hat, wie der Künstler Ernst Fuchs einst zu ihm gesagt hatte, zeigte die Ausstellungseröffnung am Mittwoch im Hof des Grazer Schlosses St. Martin. Weiss habe durch seine unzähligen Werke im öffentlichen Raum die Steiermark wie kaum ein anderer Künstler geprägt, würdigte dabei der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer den Künstler. Gleichzeitig seien Arbeiten von Weiss rund um den Globus zu finden.
Die Schau zeigt die St. Martiner Werke-Sammlung - hatte doch der Künstler Franz Weiss das damals von Msgr. Wilhelm Kahlbacher geführte Volksbildungsheim St. Martin als seine zweite Heimat bezeichnet. Zur Ausstellung erschien auch der Band "Franz Weiss - Eine Hommage zum 100. Geburtstag". In ihm schreibt der soeben 95 Jahre alt gewordene spirituelle Lehrer Bruder David Steindl-Rast: "Als Mensch und Maler hat Franz Weiss mit seinen Kunstwerken viele Herzen berührt und ihnen Freude gegeben."
Weiss, der am 18. Jänner 1921 im weststeirischen Södingberg geboren wurde, studierte in Graz und Wien bei Rudolf Szyszkowitz, Herbert Böckl und Albert Paris Gütersloh. Rasch entwickelte er seinen eigenen Stil, in dem er traditionelle Formen mit der Moderne vereinigte. Das zeigte sich nicht zuletzt im monumentalen Hinterglasbild, in dem er das alte Augsburger Wallfahrtsbild der Maria Knotenlöserin interpretierte. Derzeit findet das Motiv häufig Verwendung, da Papst Franziskus immer wieder an Maria, die Knotenlöserin erinnert.
In 20 Bildbänden ist das Werk des 2014 verstorbenen Künstlers dokumentiert. "Er war nicht nur Bildhauer, Schnitzer, Grafiker und Maler", berichtete Professor Ernst Lasnik, Leiter des Franz Weiss-Museums, bei der St. Martiner Ausstellungseröffnung gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. Er habe sich auch "meisterlich" mit der Technik des Holzschnittes beschäftigt, mit Hinterglasmalerei, Emailarbeiten, Glasmalerei, mit der Mosaikkunst, mit Kupfertreibarbeiten und mit Farbglasfenstern, die er in der Glaswerkstätte des oberösterreichischen Stiftes Schlierbach verwirklichte.
Die Franz Weiss-Ausstellung im Grazer Bildungshaus St. Martin ist nach Anmeldung bis einschließlich 19. August zu besichtigen. (Infos: www.schlossstmartin.at)
Quelle: kathpress