Feldkirch: Caritas fördert Nachbarschaft und Demenzerkrankte
Mittels Musik und Lebensgeschichten will die Caritas der Diözese Feldkirch diesen Sommer Menschen näher zusammen bringen: In Rankweil erzählen etwa 21 lebensgroße Metallfiguren Lebensgeschichten von Dorfbewohnern, die mittels QR-Code nachgehört werden können, und das Caritas-Angebot "Musik schenkt Freude" organisiert Konzerte für Seniorenheime und Einrichtungen für Beeinträchtigte.
Die öffentliche Ausstellung "Rankler G´schichten", bei der 21 Persönlichkeiten der 12.000-Seelen-Gemeinde aus ihrem Leben erzählen, ist Teil des Nachbarschafts-Projekts "LE.NA - lebendige Nachbarschaft". Sie porträtiert Gemeindebewohner, vom Seelsorger Elmar Simma bis zur die hundertjährige Gertrud Blocher und "Zugezogenen".
"Ein Mensch zeigt sich mit einem Stück seines Lebens und seiner Erfahrung, wird ansichtig in seiner Einmaligkeit und Einzigartigkeit", beschreibt der Vorarlberger Caritasdirektor Walter Schmolly über die Ausstellung. Ziel sei, dass aus "Menschen, die vielleicht mehr oder weniger zufällig in der Nähe leben", Nachbarn werden, so Schmolly im Vorwort der zur Ausstellung zugehörigen Broschüre.
Die Ausstellung ist noch bis September auf dem Rankweiler Marktplatz ausgestellt. Die Metallfiguren stammen vom Göfner Künstlers Bernhard Nägele (www.rankweil.at/rankler-gschichten).
Musik berührt
Das Caritas-Angebot "Musik schenkt Freude" verbindet seit 15 Jahren Musiker mit sozial und ehrenamtlich engagierten Veranstaltern. Ziel sei, dass "die Menschen in den verschiedenen Einrichtungen auch verschiedene Musikerhören können", erklärt die Projektinitiatoren Musikerin Gerti Weingärtner auf der diözesanen Homepage.
Inzwischen engagieren sich über 60 verschiedene Formationen - vorwiegend im Vorarlberger Unterland - im Rahmen des Projekts freiwillig; die Veranstalter müssen lediglich die Unkosten und Verpflegung übernehmen.
Musik erreiche selbst Erinnerungen und Emotionen bei an Demenz erkrankten Menschen, berichtet Weingärtner. So habe ein Betroffener, der nicht mehr sprechen wollte, im Rahmen eines Konzerts bei einem Lied "Strophe für Strophe" mitgesungen. "Später stellte sich heraus, wieso er hier so emotional wurde - es war die Melodie jenes Liedes, das ein Geiger damals im Krieg im Schützengraben spielte", so die Projektleiterin. In Zusammenarbeit mit der Vorarlberger "Aktion Demenz" entwickle sich daher aktuell eine neue Form von Einsätzen für die Musikanten von "Musik schenkt Freude", angedacht sei etwa "Wohnzimmermusik auf Bestellung".
Das Musik-Projekt pausierte auch in Zeiten der Corona-Pandemie nicht, sondern organisierte etwa Hofkonzerte und Adventkonzerte. (Infos: https://www.kath-kirche-vorarlberg.at/organisation/caritas/artikel/freude-hoeren)
Quelle: kathpress