Caritas-Aktion #fashion4future gegen Hunger, für Nachhaltigkeit
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt die Caritas Wien mit ihrer Aktion #fashion4future: Sie sorgt für mehr Nachhaltigkeit in der Textilindustrie und leistet zugleich einen Beitrag gegen den Hunger im Südsudan. Konkret: "Wir rufen dazu auf, den Kleiderkasten nach gut erhaltener, selten getragener, fescher Kleidung zu durchsuchen und bis 5. August einem der 'carlas' zu spenden", erklärte Elisabeth Mimra, Leiterin dieser Second-Hand-Läden der Caritas in einer Aussendung. Am 6. August werden diese Kleidungsstücke, die u.a. von Prominenten gespendet werden - bei einer Veranstaltung im "carla Mittersteig" an neue Besitzer weitergegeben. Der Gesamterlös des Tages kommt Partnerprojekten im Krisenstaat Südsudan zugute.
Auf diese Weise könne aus einer Hose ein Mangobaum werden oder aus einem T-Shirt eine Gießkanne, erläuterte Mimra die außergewöhnliche Aktion. Aus dem Überfluss hierzulande solle Lebensnotwendiges in Afrika werden. "In einer globalisierten Welt tragen wir alle Verantwortung für ein gelingendes Leben auf unserem gemeinsamen Planeten." Und der Südsudan ist laut Caritas besonders auf Unterstützung angewiesen: Nach Dürre, Heuschreckenschwärmen und Überschwemmungen seit dem Vorjahr bahne sich dort zwischen Kriegsnachwehen und Corona eine Hungerkatastrophe an. Laut dem aktuellen "Hunger Hotspots Report" der FAO sei der Südsudan eines der drei weltweit akutest betroffenen Ländern.
Kleidung im Überfluss
Eine gänzlich andere Statistik: Jeder Österreicher, jede Österreicherin kauft im Schnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr und entsorgt wieder 35 davon - vieles davon gut erhalten, manches sogar ungetragen. "Unser Konsumverhalten bei Kleidung trägt wesentlich zur Klimakrise bei", wies "carla"-Leiterin Elisabeth Mimra hin. Die Textilindustrie produziere immer billiger und schneller und schaffe "ein System, das sich für niemanden mehr ausgeht".
Helene Pattermann, Gründerin und Obfrau von "Zero Waste Austria", die die Aktion der Caritas unterstützt, bestätigt: "Mit der Art, wie wir uns anziehen, haben wir einen ganz großen Klimaschutz-Hebel. Dank vieler toller Second-Hand-Möglichkeiten und Slow-Fashion-Designer*innen muss man heutzutage auch überhaupt keine Abstriche im Style mehr machen."
Der Erlös der Veranstaltung im "carla Mittersteig" (Mittersteig 10, 1050 Wien) fließt auch in landwirtschaftliche Weiterbildung, neue Bewässerungsformen, Werkzeug und Saatgut. "Es geht hier nicht um Hilfe, sondern um Gerechtigkeit", betonte Helene Unterguggenberger, Leiterin der Caritas-Entwicklungszusammenarbeit. Neben dringender Lebensmittelhilfe liege der Fokus auf langfristiger Hilfe. (Spendenkonto IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560; Kennwort: "Hungerhilfe"; Online-Spenden unter www.caritas.at/hunger)
Quelle: kathpress