Covid-Nothilfe: Grabesritter mit Spendenrekord für Heiliges Land
Der weltweite päpstliche Orden der Grabesritter, dem in Österreich rund 550 Mitglieder angehören, unterstützt seit jeher das Lateinische Patriarchat von Jerusalem bzw. die Caritas Jerusalem bei deren sozialen und schulischen Aktivitäten. Die Grabesritter finanzieren etwa den Unterhalt von Kirchen, Schulen, Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen in Israel, Jordanien und Palästina. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich die Art der Hilfe dabei wesentlich verändert. Statt langfristiger Projekte wurde seit dem Frühjahr 2020 vor allem Corona-Nothilfeprojekte unterstützt. Und dabei ist in Österreich auch ein neuer Spendenrekord aufgestellt worden, wie die Grabesritter in ihrem aktuell erschienenen Jahresbericht anführen.
Noch nie seit dem Bestehen der Österreichischen Statthalterei sei man in der Lage gewesen, mehr Hilfe als 2020 zu leisten, so Andreas Leiner, Statthalter für Österreich. In Summe habe man als Ordensgemeinschaft im Vorjahr 701.000 Euro aufgebracht, davon seien knapp 581.000 Euro ins Heilige Land transferiert worden. Damit wurden unter anderem Lebensmittel und Medikamente für verarmte Familien, Schulgelder für Kinder aus sozial schwachen Familien sowie medizinische Behandlungen für Menschen in Not bezahlt. Abgewickelt werden die Hilfsprojekte vor allem über das Lateinische Patriarchat von Jerusalem.
"Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem"
Der "Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem" ("Grabesritter") entstand aus einem mittelalterlichen Brauchtum, bei dem adelige Pilger am Heiligen Grab zu Jerusalem zum Ritter geschlagen wurden. Der heutige Orden, eine eigenständige juristische Person des Kirchenrechts, ist eine vorwiegend von Laien getragene, humanitäre Organisation zur Unterstützung der im Heiligen Land lebenden und von den politischen Auseinandersetzungen betroffenen Christen.
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem ist für Israel, Palästina, Jordanien und Zypern zuständig. Das Patriarchat unterhält 33 Kindergärten und 41 Schulen, in denen 19.000 Schüler von 1.580 Lehrern unterrichtet werden. Die Grabesritter finanzieren 95 Prozent der entsprechenden Aufwendungen des Patriarchats. Der Orden hat weltweit 30.000 Mitglieder und wird vom Kardinal-Großmeister in Rom geleitet. Auf Ernennung von Papst Franziskus übt Kardinal Fernando Filoni seit 2019 dieses Amt aus.
In Österreich gehören den Grabesrittern rund 550 Personen - Männer wie Frauen - an. Großprior der Grabesritter in Österreich ist aktuell der Wiltener Abt Raimund Schreier. Unter den geistlichen Mitgliedern der "Österreichischen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem" finden sich Kardinal Christoph Schönborn, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, dessen Vorgänger Alois Kothgasser, St. Pöltens Diözesanbischof Alois Schwarz, Militärbischof Werner Freistetter, Altbischof Paul Iby aus Eisenstadt sowie zahlreiche Äbte. Die weltlichen Mitglieder, die die große Mehrheit der Ordensangehörigen ausmachen, sind Menschen aus verschiedenen Berufen und Altersgruppen, die ein christliches Leben führen und denen das Heilige Land und die dort lebenden Christen ein persönliches Anliegen sind.
Um die zahlreichen Hilfsprojekte im Nahen Osten umsetzen zu können, ist der Orden auf Spenden angewiesen. Um den Spendern eine Absetzbarkeit zu ermöglichen, wurde vom Ritterorden der Verein "Österreichische Gemeinschaft für das Hl. Land" gegründet. (Infos: www.oessh.at)
Quelle: kathpress