Erdbeben auf Haiti: Caritas ruft zu Spenden auf
Angesichts des schweren Erdbebens auf Haiti mit rund 1.300 Toten und tausenden Verletzten rufen Caritas und "Jugend Eine Welt" zu Spenden auf: "Die Katastrophe trifft Haiti in einer Zeit des politischen Chaos und starker Armut. Bewaffnete Überfälle, Entführungen und Bandenkriminalität stehen an der Tagesordnung. Nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moise am 7. Juli hat sich die ohnehin angespannte, politische Situation zugespitzt. Die Menschen sind in dieser unsicheren Lage umso dringender auf Hilfe von Außen angewiesen", so Caritas-Präsident Michael Landau am Sonntag in einer Aussendung.
Man sei in Kontakt mit den Partnerorganisationen, um die Lage einschätzen zu können sowie Unterstützung zu planen, so Caritas-Präsident Landau. "Genauso wie 2010 müssen wir jetzt Solidarität zeigen, um die Opfer nach dieser erneuten Katastrophe mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Caritas bittet daher dringend um Spenden. Die Unterstützung jedes und jeder Einzelnen hilft enorm."
Ein schweres Erdbeben hatte am Samstagmorgen (Ortszeit) den Südwesten Haitis erschüttert. Dabei soll es mindestens 1.300 Tote gegeben haben, zahlreiche Gebäude stürzten ein, wie Medien am Samstagabend berichten. Eine Tsunamiwarnung angesichts des Bebens der Stärke 7,2 nahmen die Behörden unterdessen wieder zurück. Um 8.29 (Ortszeit) bebte die Erde, nach etwa 20 Minuten ein zweites Mal; noch immer kommt es laut Berichten zu Nachbeben.
Das Epizentrum lag unweit der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud im Südwesten Haitis in rund zehn Kilometer Tiefe. Die Stadt mit rund 60.000 Einwohnern liegt 140 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince. Die Erschütterungen waren demnach in ganz Haiti bis nach Jamaika und die Dominikanische Republik zu spüren. Haitis Übergangs-Präsident Ariel Henry ordnete den Ausnahemzustand an. Besonders betroffen sind die Städte Les Cayes und Jeremie; das Dach der Kathedrale von Jeremie sei eingestürzt, berichtet die Zeitung "Avvenire". Rettungskräfte sprechen von einer praktisch blockierten Kommunikation mit den betroffenen Gebieten.
"Mit Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt wieder von einer schweren Katastrophe betroffen", betonte "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. "Das Land leidet heute noch an den Folgen des Erdbebens von 2010 und ist höchst instabil." Die Spenden für "Jugend Eine Welt" kommen der Partnerorganisation, den Salesianern Don Boscos, zugute, die vor Ort in der stark betroffenen Stadt Les Cayes im Südwesten des Landes Soforthilfe leisten.
Haiti, das ärmste Land der westlichen Hemisphäre, wird immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Im Januar 2010 hatte es auf Haiti ein Erdbeben der Stärke von 7,0 gegeben, dem etwa 300.000 Menschen zum Opfer fielen, 1,5 Millionen wurden obdachlos. Rund 4,4 Millionen der rund 11 Millionen Haitianer leben unter der Armutsgrenze. Zudem leidet das Land unter einer anhaltenden politischen Krise und hoher Kriminalität.
P. Victor Auguste vom Don Bosco-Projektbüro in Haiti berichtet ebenfalls von zahlreichen eingestürzten Häusern. Die Soforthilfe sei bereits angelaufen. "Wir haben unser Zentrum in Les Cayes sofort geöffnet und Menschen, die ihr Dach über dem Kopf und ihr Hab und Gut verloren haben, aufgenommen und versorgt", so Auguste.
(Spenden sind erbeten auf die Spendenkonten: Caritas IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Erdbeben Haiti, oder online unter www.caritas.at/erdbeben-haiti und "Jugend Eine Welt", IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000, Kennwort: Haiti Nothilfe)
Quelle: kathpress