Faber: "Impfstraße beeinträchtigt religiöses Leben nicht"
"Das religiöse Leben im Stephansdom wird durch die derzeit laufende Impfaktion nicht beeinflusst." Das betonte Dompfarrer Toni Faber in seiner wöchentlichen Kolumne in der Tageszeitung "Kurier" am Sonntag. Damit reagierte er auf Stimmen, die Kritik an der derzeit laufenden Impfaktion in Österreichs bekanntester Kirche geübt hatten.
Er habe in Gesprächen vielmehr erfahren, dass "nicht wenige diese Gelegenheit als Einladung und Anstoß verstanden haben". Das bestätige ihn in seiner Annahme, dass "nicht Besserwisserei, sondern das gute Beispiel" für ein "verantwortungsvolles Miteinander" ausschlaggebend seien. Der große Ansturm der ersten Tage spreche zudem eine eigene Sprache, zeigte sich Faber vom Erfolg der Aktion überzeugt.
Faber verwies auch auf Papst Franziskus, der schon vor Jahren den Vergleich der Kirche mit einem Feldlazarett gezogen hat. So gehöre es zu den Aufgaben der Kirche die Wunden Kranker und Bedürftiger zu heilen. Auch die vatikanische Glaubenskongregation habe sich bereits vor Weihnachten 2020 zur moralischen Akzeptanz der Corona-Impfstoffe bekannt, so der Dompfarrer.
"Der Stephansdom ist ein geeigneter Ort, um daran zu erinnern, dass Impfen etwas mit Selbstschutz, Nächstenliebe und andere zu schützen zu tun hat. Deshalb glauben wir, dass der Stephansdom dafür ein guter Platz ist", hatte auch Kardinal Schönborn bei der Eröffnung der Impfstation betont.
Rückendeckung für Faber und die Impfaktion kommt indes auch von "Krone"-Kolumnist Michael Jeanee: "In diesem Land glaubt man seinen Priestern", attestierte Jeannee, der die Impfaktion im Dom in seinem sonntäglichen Kommentar positiv hervorhob. Es wäre nicht auszudenken, wenn sich jemand wie der Wiener Dompfarrer gegen die Impfung aussprechen würde, denn: "Österreich ist immer noch ein katholisches Land", dadurch sei die Meinung der Kirche und ihrer Priester für viele Menschen nach wie vor relevant, so der Kolumnist.
Quelle: kathpress