"Globart Academy": Tagung zum "Sinn des Lebens" im Stift Melk
Mit der Frage, wie Sinn entwickelt werden oder abhanden kommen kann und mit seiner Bedeutung für ein geglücktes Leben generell beschäftigt sich die Tagung "Globart Academy" von 2. bis 4. September im Stift Melk. Neben wissenschaftlichen Theorien und philosophischen Ansätzen geht es auch um die Frage, welche Antworten die Religion auf die Sinnfrage hat.
Die Frage nach dem "Sinn des Lebens" scheine im "Wahnsinn der Postmoderne" statt orientierend eher selbst orientierungslos zu sein, so die Veranstaltenden auf der Tagungswebseite: "Mit Klarblick und Zuversicht gegenüber Wirrwarr und Hürden der Gegenwart wollen wir gemeinsam Antworten und Orientierung finden: im Dialog mit anderen und uns selbst."
Zur Klärung widmen sich u.a. die Stadtforscher Stephan A. Jansen und Martha Wanat dem in Städten enthaltenen Sinn (2.9., 15 Uhr), die Millionenerbin und Verteilungsgerechtigkeits-Aktivistin Marlene Engelhorn im Talk mit Renata Schmidtkunz (Ö1) dem Sinn von Solidarität (3.9., 11 Uhr) sowie Ordensfrau Melanie Wolfers SDS und Ö1-Sendungsgestalter Johannes Kaup der "Kraft der Zuversicht" (3.9., 13.30 Uhr). Am Abend diskutieren dann die Festivalintendanten und Kunstinitiativen-Erfinder Airan Berg, Martin Schenk, Romy Kolb und Thomas Trenkler über "Eigensinn und Kunst" (3.9., 18 Uhr), im Anschluss folgt ein Vortrag des Bonner Philosophen Markus Gabriel mit dem Titel "Sinn(e)" (3.9., 19.30 Uhr).
Spannend ist auch der 4. September. Es geht u.a. um die "Stärkung des Selbst in Krisenzeiten", wozu der Neurowissenschaftler Joachim Bauer spricht (4.9., 10.30 Uhr), und um die Frage, ob Arbeit glücklich macht. Dazu gibt es eine Diskussion mit dem Arbeitspsychologen Max Neufeind, Paul Berg von "GoodJobs" und dem Wirtschaftswissenschaftler Stephan A. Jansen (4.9., 13.30 Uhr). Eine Erkundung im Stiftsgarten mit P. Martin Rotheneder OSB (4.9., 16 Uhr), bei der man "nach einer Stunde verwandelt" ist, folgt. Man geht "anders als man gekommen ist". Im Mittelpunkt steht dabei der große barocke Park auf dem Donaufelsen, von seiner Entstehungsgeschichte über die Bewunderung menschlichen Gestaltungswillens bis hin zu den großen und kleinen Wundern der Natur.
Ein Gespräch mit Neurologin Rebecca Böhme behandelt am Abend den Wert der Berührung (4.9., 18.30 Uhr). Stardirigent Franz Welser-Möst, Musikdirektor des Cleveland Orchestra, schließt mit einem Festvortrag über Kunst als Sinn des Lebens (4.9., 20 Uhr).
In der Benediktinerabtei Stift Melk versucht "Globart" dem, was Menschen laufend um- und antreibt, auf die Spur kommen, so die Veranstaltenden. Im weiten Areal des barocken Klosters wird der Sinnfrage mit Kunst, Philosophie, Religion und Wissenschaft in Form von Vorträgen, Meditation, Performance und Spaziergängen nachgegangen. Es besteht die Möglichkeit zu Meditation und Gebet mit den Ordensbrüdern des Stiftes. Das Programm enthält neben den genannten noch weitere Referate, und es gibt auch jeden Tag Workshops. (Infos und Tickets unter www.globart-academy.at)
Quelle: kathpress