
Tagung erinnert an Eucharistischen Weltkongress 1938 in Budapest
Wenn Papst Franziskus in wenigen Tagen, am 12. September, in Budapest mit einem großen Gottesdienst den 52. Eucharistischen Weltkongress beschließen wird, so wird dies zugleich ein Stück Geschichte in Erinnerung rufen: den 34. Eucharistischen Weltkongress des Jahres 1938, der ebenfalls in Budapest stattfand - gleichwohl in dunkler Zeit des Nationalsozialismus. An diese bewegte Zeit erinnert eine österreichisch-ungarische wissenschaftliche Tagung, die im Vorfeld des Kongresses am 4. September in Wien veranstaltet wird.
Ausrichter der Tagung ist das "Collegium Pazmanianum" und das Institut für Ungarische Geschichtsforschung in Wien. Die Tagung findet in den Räumen des Collegiums statt (1090 Wien, Boltzmanngasse 14) und beginnt um 14 Uhr. (Informationen und Anmeldung: https://culture.hu/de/wien/veranstaltungen/konferenz-uber-den-eucharistischen-weltkongress-1938-in-budapest)
Neben der historischen Rekonstruktion des Kongresses 1938 sollen in Vorträgen und Diskussionen u.a. Fragen des Verhältnisses von Katholizismus zu Nationalismen und Totalitarismen beleuchtet werden sowie die politische Brisanz, die sich gerade aus österreichischer Sicht durch den Anschluss an NS-Deutschland im März 1938 und damit im Vorfeld des Kongresses ergab. Zu diesem Thema wird aus österreichischer Sicht der Wiener Kirchenhistoriker Prof. Rupert Klieber referieren und dabei etwa auf die aufwendigen Vorbereitungen und Absichten hinweisen, die Kirche und Politik im Blick auf den Budapester Kongress hegten und die durch die Nationalsozialisten schließlich zunichte gemacht wurden.
Zu den weiteren Referenten des Kongresses zählt Andras Fejerdy vom Institut für Geschichte des Budapester Forschungszentrums für Geisteswissenschaften, der über "Katholizismus versus Nationalismen und Totalitarismen" referieren wird. Andras Gianone vom Budapester Imre-Gymnasium der Zisterzienser wird über die "Actio Catholica und die Vorbereitungen zum Eucharistischen Weltkongress" sprechen. Andras Hegedus vom Primatialarchiv Eszetergom rekonstruiert die einzelnen Veranstaltungen des 1938er-Kongresses - und zwei weitere Vorträge von Erzsebet Urban von der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest und von Tibor Klestenitz von der Universität für Öffentlichen Dienst werden die Architektur und den Kongress im Spiegel der ungarischen Presse behandeln.
Quelle: kathpress