Katholisches Bildungswerk Salzburg feiert 75-jähriges Bestehen
Als "Markenzeichen in unserem Land" hat der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer das Katholische Bildungswerk Salzburg (KBW) gewürdigt. Anlass dafür war ein Festakt am Freitagabend zum 75-jährigen Bestehen des Bildungswerks, an dem rund 300 Mitfeiernden im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg-Aigen teilnahmen. Unter den Gratulanten waren die Landeshauptmänner Wilfrried Haslauer und Günther Platter. Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte mittels Videobotschaft.
"Kirche und Bildung sind Geschwister. Sie gehören untrennbar zusammen", so der Weihbischof in seiner Ansprache, der die "Formung des Menschen zu einer reifen Persönlichkeit" als Ziel von Bildung definierte. "Die Katholische Erwachsenenbildung weiß sich neben der Verstandes- und der Herzensbildung auch der Glaubensbildung verpflichtet", würdigte Hofer das Katholische Bildungswerk Salzburg.
"Für die Zeit und den Idealismus, für die Kompetenz und den Einsatz" dankte der Salzburger Weihbischof allen Engagierten: "Durch eure Mitarbeit habt ihr der Kirche in euren Pfarrgemeinden ein attraktives Gesicht gegeben und ganz wesentlich an der Kirche aus lebendigen Steinen mit- und weitergebaut. So habt ihr mitgeholfen, dass der Glaube lebendig bleibt", sagte der Weihbischof, der stellvertretend für Erzbischof Franz Lackner und die gesamte Erzdiözese seine Glückwünsche überbrachte.
"Schlüsselbund an Möglichkeiten"
Seine Glückwünsche an das Katholische Bildungswerk Salzburg zu "75 Jahren voll des Lehrens und Lernens" überbrachte Bundespräsident Van der Bellen per Videobotschaft. "Für mich ist Bildung in erster Linie der Schlüssel zu Möglichkeiten", sagte das österreichische Staatsoberhaupt. "Sie geben den Menschen einen ganzen Schlüsselbund an Möglichkeiten mit", dankte er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr "wichtiges Engagement". Ohne sie blieben bestimmt vielen Menschen etliche Türen verschlossen, so Van der Bellen. "Eine neue Sichtweise zu gewinnen, eine neue Fertigkeit zu erlernen, neue Menschen kennenzulernen - an all dem können wir als Menschen und Gesellschaft wachsen."
Der Salzburger Landeshauptmann Haslauer würdigte das KBW als räumlich und inhaltlich breit aufgestellten, renommierten und unverzichtbaren Teil der Erwachsenenbildung in Stadt und Land Salzburg. Damit werde auch die stärkende Erfahrung vermittelt, dass die "Kirche sichtbar und hörbar unter den Menschen mit ihnen und für sie da ist". Haslauer dankte all jenen, "die seit drei Generationen das Katholische Bildungswerk zu einer der tragenden Säulen der Salzburger Erwachsenenbildung und zu einem vielfach und stets wohltuend wahrgenommenen Raum der Bildung und insbesondere auch der Herzensbildung gemacht haben."
Tirols Landeshauptmann Platter, gratulierte zum "verdienstvollen Jubiläum" und würdigte die Arbeit in der Region: Beim Katholischen Bildungswerk "finden bildungshungrige Menschen direkt vor der Haustür vielfältige Möglichkeiten der Weiterbildung. Das macht Ihre Arbeit so wertvoll". Als "Bildungsnahversorger" seien die Einrichtungen auch "so sehr beliebte Orte der Begegnung. Orte, in denen sich Frauen, Kinder und Familien austauschen können und sich gegenseitig unterstützen."
Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner lobte die 1400 Freiwilligen des Katholischen Bildungswerkes "für ihren Dienst an den Bürgerinnen und Bürgern" im gesamten Bundesland: "Ihr Einsatz verdient Respekt, Dank und Anerkennung".
"Bildungsnahversorger"
Historische Meilensteine der Entwicklung und des Wachstums des Bildungswerkes in den 75 Jahren skizzierte der Direktor des Katholischen Bildungswerkes Salzburg, Andreas Gutenthaler: Von den in den 1950er Jahren entstandenen ersten örtlichen Katholischen Bildungswerke in Saalfelden, St. Johann im Pongau, Bischofshofen, Neumarkt, Thalgau und Seekirchen bis hin zur seit 1971 jährlich stattfindenden "Internationale Pädagogische Werktagung (IPWT)", der mittlerweile größten kontinuierlichen Erzieherinnen- und Erziehertagung im deutschen Sprachraum.
"In den letzten zwei Jahrzehnten konnte der hohe Stand an Veranstaltungen nicht nur gehalten, sondern um 20 Prozent gesteigert werden", zeigt sich Gutenthaler erfreut. So gab es 2019 - vor Corona - 321 örtliche Einrichtungen, darunter 168 örtliche Bildungswerke, 119 Eltern-Kind-Zentren und 34 Frauentreffs. Im Jahr 2019 nahmen 99.310 Personen an 5.107 Veranstaltungen teil.
Der "Treffpunkt Bildung" wurde 2003 eingeweiht, erinnert Gutenthaler. Das Gebäude im Süden von Salzburg sei mittlerweile ein bekannter Begriff geworden und auch allen 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine "unersetzliche Motivation für die Zukunft".
"Das Katholische Bildungswerk Salzburg hat im 75. Jahr seines Bestehens Konzernstärke", stellte der Direktor fest. "Wir sind der Bildungsnahversorger schlechthin und somit ein Juwel für Kirche und Gesellschaft", so Gutenthaler abschließend.
Seit 1946 organisiert das Katholische Bildungswerk Salzburg als gemeinnütziger Verein Bildungsveranstaltungen aus Themen über Glaube, Familie, Partnerschaft, Kommunikation, Umwelt, Politik und Gesundheit. Die örtlichen Einrichtungen (165 Katholische Bildungswerke, 114 Eltern-Kind-Einrichtungen und 33 Frauentreffs) werden vom Katholischen Bildungswerk Salzburg unterstützt. Durch die vielen Bildungswerke in der gesamten Erzdiözese Salzburg kann Bildung im unmittelbaren Umfeld der Menschen stattfinden. Seit 2009 ist das Katholische Bildungswerk Salzburg ISO-zertifiziert.
(Infos: www.bildungskirche.at)
Quelle: kathpress