Umweltpreis der Diözese Linz für ökologische Friedhofsgestaltung
Die Diözese Linz hat ihren diesjährigen "Laudato si'"-Preis für kirchliches Umweltengagement vergeben. Im Fokus standen heuer Projekte zum Thema "Ökologie am Friedhof". Mit insgesamt 5.000 Euro wurden die oberösterreichischen Pfarren Laakirchen und Ternberg (beide 1. Preis) sowie Pennewang und Vöcklamarkt (beide 2. Preis) für die ökologische Gestaltung ihrer Pfarrfriedhöfe ausgezeichnet, wird auf dem diözesanen Onlineportal (Montag) berichtet. Kriterien waren etwa Freiflächengestaltung, ökologische Planung und Pflege, Bewässerung, Beleuchtung, Mülltrennung bzw. -vermeidung oder die Gestaltung der Beisetzungsstätten.
Friedhöfe seien Naturoasen und wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere, entsprechend gestaltete Grünflächen könnten zudem positive Auswirkungen auf Luft und Klima haben, sagte die diözesane Umweltreferentin Lucia Göbesberger beim Festakt zu Verleihung der Auszeichnung am 1. Oktober. Der von der Linz AG gestiftete "Laudato si'"-Preis wird im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben und ist nach der Umwelt- und Sozialenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus benannt.
Umgang mit Wasser, Energie, Müll und Mobilitätsfragen, der besonders wichtige Schutz der Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen, aber auch das Thema Kremation versus Erdbestattung: Auf die vielen ökologischen Aspekte, die auf einem Friedhof Hand in Hand gehen, machte Jurymitglied, Theologe und Umweltexperte Michael Rosenberger bei der Feier aufmerksam. Die schöpfungsgerechte Gestaltung von Friedhöfen sei eine große Herausforderung, betonte er: "Es braucht das Zusammenwirken von Friedhofsverwaltung, liturgisch Verantwortlichen und Grabbesitzenden bis hin zu Bestattungsunternehmen - und es ist ein Projekt über Generationen."
Gelungen ist das laut Preisjury etwa in der Pfarre Laakirchen, wo man bereits seit 2012 zusammen mit der Stadtgemeinde an einem langfristigen Plan für die Aufwertung des Friedhofs arbeitet. So wurde etwa eine Begegnungszone mit Sitzplätzen geschaffen, die mit heimischen Hecken und Bäumen als Schattenspender bepflanzt wurde. Es gibt eine Blumenwiese, die nur noch zweimal jährlich gemäht wird, und auf den Wegen werden Betonsteine so verlegt, dass dazwischen Wasser versickern kann. Steinhaufen oder begrünte Mauern bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Außerdem wurde die Preisgestaltung für die 10-Jahres-Gebühr wurde vereinheitlicht. Erdgräber sind nun nicht mehr teurer als Urnengräber.
Auch in Ternberg arbeitet man seit mehreren Jahren an einer ganzheitlichen Umgestaltung des Friedhofs. So wird die Umlaufpumpe des Brunnens beim Haupteingang mit Strom aus einer Photovoltaik-Anlage vom Dach des Pfarrhofs gespeist. Auf elektrische Beleuchtung wird auf dem Friedhof komplett verzichtet und drei Wasserentnahmestellen wurden künstlerisch so gestaltet, dass sie auf die Kostbarkeit des Wassers hinweisen. Außerdem sind beispielsweise die Bänke auf dem Friedhof aus einheimischem Holz gefertigt. Im Einsatz ist auch ein alter E-Rasenmäher, der zu einer Schredder-Maschine umgebaut wurde.
Quelle: kathpress