
Symposium fragt nach Chancen des kooperativen Religionsunterrichts
"Wie kann kooperativer Religionsunterricht zu einer pluralitätsfähigen und religionssensiblen Schule beitragen?" Dieser und anderen Fragen geht ein Symposium der Kirchlich Pädagogische Hochschule Wien/Krems (KPH) am kommenden Wochenende (15./16. Oktober) am Campus Wien-Strebersdorf nach. Unter dem Titel "Miteinander?! - Religionsunterricht in Kooperation" wird das Thema des kooperativen Religionsunterrichts - also die Unterrichtsform, bei der Kinder unterschiedlicher christlicher Konfessionen gemeinsam unterrichtet werden - beleuchtet.
Kooperation im konfessionellen Religionsunterricht war lange Zeit kaum vorstellbar, heißt es vonseiten der Veranstalter. Inzwischen wird konfessionell-kooperativer Religionsunterricht aber seit über 20 Jahren praktiziert. Nicht nur in Wien, sondern auch an vielen anderen Orten in Österreich, allerdings auf bilateraler Ebene - das heißt nach vorheriger Vereinbarung der involvierten Konfessionen. Deswegen sei es auch eine Frage, ob es nicht schon längst an der Zeit sei, auch die Kooperation mit anderen Religionen im Unterricht offiziell einzurichten, heißt es vonseiten der Veranstalter.
Bisherige Forschungen attestieren dem Kooperationsmodell einen großen Lernerfolg für Schülerinnen und Schüler. Diese sind auch am Gespräch mit anderen Konfessionen und Religionen sehr interessiert. Es gibt jedoch offene Fragen, zum Beispiel, wie spezifische Eigenarten der Konfessionen im gemeinsamen Unterricht vermittelt werden sollen. Auch der Frage nach einer möglichen Zusammenarbeit zwischen Religionsunterricht und dem Ethikunterricht müsse in Zukunft nachgegangen werden.
Das Symposium wartet mit einem weiten Spektrum an Referenten und Podiumsgästen aus verschiedenen Konfessionen und Religionsgemeinschaften auf. So diskutieren die Leiterin des Wiener Erzbischöflichen Amts für Schule und Bildung, Andrea Pinz, der evangelische "Bildungs-Oberkirchenrat" Karl Schiefermair, der orthodoxe Theologe Ioan Moga, Carla Amina Baghajati vom Schulamt der Islamischen Glaubensgemeinschaft sowie Dilek Bozkaya vom Alevitischen Schulamt beispielsweise zum Thema "Faire Kooperationen? - Dynamiken zwischen Mehrheiten und Minderheiten".
Schlussendlich solle eine "Zwischenbilanz bestehender konfessioneller Kooperationen im Religionsunterricht in Österreich" gezogen werden. Es gelte zudem wegweisende Beispiele und Forschungsergebnisse vorzustellen sowie Perspektiven für die Zukunft des Religionsunterrichts aufzuzeigen.
(Informationen: www.kphvie.ac.at)
Quelle: kathpress