Benediktiner beschließen Weg der Nachhaltigkeit in ihren Klöstern
Bei ihrem turnusmäßigen Generalkapitel im Benediktinerstift Admont vom 17. bis 20. Oktober haben sich die Klöster der Österreichischen Benediktinerkongregation unter dem Vorsitz von Abtpräses Johannes Perkmann mit drängenden Fragen der Sozial- und Umwelt-Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus auseinandergesetzt. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf Verletzlichkeit und Bewahrung der Schöpfung, teilte die Benediktinerkongregation in einer Aussendung am Mittwoch mit.
Vorausgegangen ist dem Treffen ein intensiver Vorbereitungs-Prozess von drei Jahren, der vom deutschen Meeresbiologen Bernd Scherer begleitet wurde. Geladen waren nicht nur die Höheren Oberen (Äbte) und Delegierte der Klöster, sondern erstmals auch sogenannte "Nachhaltigkeitspaten", die die Initiativen zur Nachhaltigkeit in ihren Klöstern begleiten und vorantreiben sollen. Eigens aus Rom angereist war auch Abt-Primas Gregory Polan, der dem weltweiten Zusammenschluss aller Benediktinerklöster vorsteht. Er ermutigte die Versammlung zu einem christlich begründeten Engagement zur Bewahrung der Schöpfung, das er speziell im päpstlichen Lehramt des 20. Jahrhunderts begründet sieht.
In seinem Eröffnungs-Vortrag machte der Münchner Sozialethiker Prof. Markus Vogt deutlich, dass es - im Blick auf die Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus - in der Gesellschaft eines grundlegenden und ganzheitlichen Transformationsprozesses bedarf, zu dem gerade Klöster einen besonderen Beitrag leisten können und sollen. Die benediktinische Spiritualität biete dafür besonders gute Voraussetzungen.
In den darauffolgenden Beratungen wurden vielerlei Initiativen zur Verbesserung verschiedenster Bereiche in den Klöstern hinsichtlich eines nachhaltigen und schöpfungsbewussten Umgangs diskutiert und beschlossen. In allen Klöstern soll der "CO2-Fußabdruck" einheitlich erfasst werden. Zusätzlich verpflichteten sich die Klöster, in den kommenden drei Jahren geeignete Projekte auf den Weg zu bringen und zu evaluieren.
Schon zuvor wurde die Regel des Heiligen Benedikt als Grundlage des klösterlichen Lebens und Wirtschaftens auf den Schöpfungsgedanken wie auf Nachhaltigkeit hin neu gelesen und interpretiert. Es wurde deutlich, dass die Klöster Benedikts von ihrer DNA heraus auf Nachhaltigkeit hin angelegt sind. Daraus folgend nahm die Versammlung die Anpassung ihrer Satzungen vor. Als gemeinsames solidarisches Handeln für die nächsten drei Jahre beschlossen die Benediktiner ein Projekt zur Aufforstung samt Errichtung einer Solaranlage an einem Kloster in Uganda.
Die Österreichische Benediktinerkongregation besteht aus 14 Klöstern mit 271 Mönchen. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen das Führen von Schulen mit rund 3.800 Schülerinnen und Schülern, zahlreiche Gästehäuser mit Angeboten für Erholung, Exerzitien und Bildung, die Pfarrseelsorge und die Vermittlung von Kunst und Kultur. Außerdem bewirtschaften die Benediktiner forst- und landwirtschaftliche Flächen, die zur Erhaltung der Gebäude und Werke dienen. Die Abteien und Priorate sind Arbeitgeber für hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Quelle: kathpress