"Nacht der 1.000 Lichter" stimmt auf Allerheiligen ein
In mehr als 170 Pfarren und kirchlichen Orten in ganz Österreich stimmen sich am 31. Oktober Jugendliche und junge Erwachsene mit der "Nacht der 1.000 Lichter" auf Allerheiligen ein. Die Motivation, diese Nacht wieder zu "ihrer Nacht" zu machen, ist - nach der vielerorts coronabedingten Pause - groß. Das ergab ein Kathpress-Rundruf bei den Verantwortlichen der Katholischen Jugend (KJ) in Innsbruck, Linz und Salzburg.
"Jugendliche verwandeln Kirchen oder Kapellen mit unzähligen Kerzen zu Orten, die zum Staunen, Ruhig werden, Besinnen, Beten und Einstimmen auf das Allerheiligen-Fest einladen." So beschrieb der Leiter der KJ der Diözese Innsbruck, Roman Sillaber, die Veranstaltung. Junge Menschen haben die Möglichkeit, "Themen, die sie berühren, aktiv in die Gestaltung einzubringen".
Grundidee der "Nacht der 1.000 Lichter" sei, das "Heilige" zu entdecken. Zu Allerheiligen werde nicht nur der offiziell Heiliggesprochenen gedacht, sondern aller Menschen, die ein "heiliges" Leben führen: "Alltags-Heilige" lassen etwas von der Gegenwart Gottes spüren. "Es gibt in jedem Menschen das Heilige, auch wenn es oft unerkannt oder unbeachtet bleibt", so Sillaber.
Teresa Mayr, Referentin für Jugendspiritualität der KJ OÖ, verwies auf den offen gestaltbaren Abend: Es gebe keinen fixen Programm-Ablauf für eine "Nacht der 1.000 Lichter". Menschen dürfen während der festgelegten Zeit jederzeit kommen und gehen. Die Raumatmosphäre sei vor Ort von den Verantwortlichen gestaltbar: "Lichter können in Form von Bildern, Schriftzügen oder Lichterwegen aufgestellt werden. Oft gibt es dazu erklärende Hinweise, Nachdenk-Impulse oder leise Musik." In Oberösterreich nehmen heuer 24 Pfarren teil. "Die Stimmung im Vorfeld ist gut. Auch wenn die Covid-19 Situation heuer entspannter ist als letztes Jahr, haben sich die Veranstaltenden in einem Webinar mit diesem Thema auseinandergesetzt", erzählte Mayr abschließend.
Für Elisabeth Huber-Walch ist das Besondere an der "Nacht der 1.000 Lichter", "dass sie für alle Altersgruppen geeignet ist". Die Stimmung und die Atmosphäre seien einzigartig, besinnlich, meditativ, der Kerzenschein ist "unbeschreiblich und warm. Alle fünf Sinne kommen bei der Veranstaltung auf ihre Kosten" mit Kerzen, Weihrauch und Musik. Die Themen reichen von Mittendrin, die Pfarrgemeinderats-Wahlen aufnehmend, oder Vater unser, bis zum Weg der Barmherzigkeit. Weihwasserfläschchen und Weihrauchsäckchen werden von vielen Pfarren zur Mitnahme angeboten. So könne diese Nacht nachwirken und Erinnerungen an diese schöne, besinnliche Zeit werden später wieder erweckt.
Die Diözesanmoderatorin der Erzdiözese Salzburg zeigte sich vom Konzept begeistert: Von Anfang an sind Jugendliche in Organisation und Themenauswahl involviert. "Sie haben die Verantwortung, sind mit Feuereifer und Feiereifer mit dabei, weil es ihre Nacht ist." Es sei ein "unglaublich gefühlvolles Fest", das Selbstbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl stärkt. Den Jugendlichen werde gezeigt: Sie sind in der Pfarre willkommen und ausdrücklich erwünscht. In der aktuellen Situation, wo viele Menschen eine schwere Zeit erleben, krank oder einsam sind, könne die "Nacht der 1.000 Lichter" eine besondere Stellung einnehmen. Die Erzdiözese Salzburg ist seit 2000 beteiligt, heuer mit 32 Pfarren.
Die "Nacht der 1.000 Lichter" ist ein Projekt der Katholischen Jugend der Diözese Innsbruck und weiterer Erzdiözesen und Diözesen Österreichs. Das erfolgreiche Projekt wurde 2005 tirolweit erstmals mit 14 Veranstaltungen durchgeführt und ist seitdem kontinuierlich auf mehr als 170 Veranstaltungen angewachsen. Es findet mittlerweile auch in den Erzdiözesen Salzburg und Wien, sowie in den Diözesen Linz, St. Pölten, Graz-Seckau, Eisenstadt und Bozen-Brixen, heuer unter Einhaltung der Covid-19-Präventionsmaßnahmen, statt. (Veranstaltungsorte mit Beginnzeit und Programm: www.nachtder1000lichter.at)
Quelle: kathpress